Passagier raucht auf Flugzeug-WC – knallharte Strafe

Der Mann fiel der Crew des Direktfluges Zürich–Bangkok im November 2022 rasch unangenehm auf. So öffnete er in der Kabine eine zuvor im Duty-Free-Shop gekaufte Flasche Jägermeister und goss sich ein Glas hinter die Binde, was durch die Airline verboten ist. Zudem missachtete er während des ganzen elfstündigen Fluges weitere Anweisungen der Crew.

Die Krone setzte er dem Ganzen dann auf, als er im Bord-WC eine Zigarette ansteckte. Wie der "Bund" berichtet, hatten mehrere Fluggäste den Oberaargauer mit einer Zigarettenschachtel und einem Feuerzeug in der Hand beobachtet, das Kabinenpersonal nahm in der Folge Rauchgeruch in der Toilette sowie bei dem Mann wahr.

Crew dachte über Zwischenlandung nach

Viele der rund 300 Passagiere an Bord der Boeing 777 hatten mit dem Mann ein ungutes Gefühl – und die Kabinenchefin sah sich genötigt, zum ersten Mal in ihrer 30-jährigen Karriere einen Sicherheitsrapport für das Bundesamt für Zivilluftfahrt zu verfassen. Die Crew dachte sogar über eine unplanmäßige Zwischenlandung nach. Der Service an Bord wurde wegen des Manns zeitweise eingestellt.

2700 statt bloß 600 Franken

Dafür erhielt er nun die Quittung: Die Behörde verurteilte den Mann zu einer Zahlung von 700 Franken Strafe (rund 743 Euro) und 2000 Franken (2123 Euro) Verfahrenskosten. Weil er diese Sanktion anfocht, landete der Fall im April vor dem Regionalgericht Burgdorf. Diese eröffnete nun das schriftliche Urteil, in dem es die Strafe bestätigt. Der Oberaargauer hatte vergeblich das Rauchen abgestritten und sagte gegenüber dem Gericht, er habe fast den ganzen Flug über geschlafen. Doch dieses schenkte ihm keinen Glauben.

Auf der Swiss-Website finden sich bereits für etwa 600 Franken (rund 637 Euro) Flüge in die thailändische Hauptstadt. Hätte sich der Mann besser benommen, hätte er sich für den Gegenwert seiner jetzigen Ausgaben also rund vier Flüge dorthin leisten können.