Welt
Papst fordert Menschen zu mehr Zivilcourage auf
Zehntausende Gläubige haben sich unter größten Sicherheitsvorkehrungen auf dem Petersplatz in Rom versammelt, um mit Papst Franziskus die Ostermesse zu feiern.
Bis zu 60.000 Pilger und Besucher in Rom: Die Sicherheitsvorkehrungen wurden aus Angst vor Anschlägen noch einmal erhöht. Anti-Terror-Einheiten und Spezialkräfte der Polizei überwachen das Gelände rund um den Vatikan.
Das Areal um den Petersplatz wurde weiträumig abgesperrt und mit Metalldetektoren ausgestattet. Pilger konnten vom Petersplatz aus auf Bildschirmen die Zeremonie mit dem Papst verfolgen.
Am Ende des Gottesdienstes spendet Papst Franziskus den Segen "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis) und seine Osterbotschaft verkünden. Dabei weist er traditionell auf die Not der Menschen in den schlimmsten Krisenregionen der Welt hin.
Papst ruft zu Zivilcourage auf
In der Osternacht rief Papst Franziskus zu mehr Engagement gegen Ungerechtigkeit und zur Zivilcourage auf. In der Messe im Petersdom in Rom prangerte er die Gleichgültigkeit und Antriebslosigkeit der Menschen an. Der Papst rief die Gläubigen auf, nicht wie die Jünger von Jesus nach Kreuzigung still zu bleiben. Sie sollten vielmehr aus ihren Routinen ausbrechen und Gott in ihr Leben lassen.
Die Osternachtsmesse markiert den Übergang vom Karsamstag zum Ostersonntag. Traditionell schreitet der Papst dabei im dunklen Petersdom mit einer Kerze ein.
Migrant in Italien als Held gefeiert
Bei der Messe wurden auch acht Erwachsene getauft. Darunter der Geflüchtete John Ogah aus Nigeria, der in Italien als Held gefeiert wurde, weil er einen bewaffneten Überfall auf einen Supermarkt in Rom verhinderte.
Ogah hatte vor dem Eingang gebettelt und mitbekommen, wie ein vermummter Mann mit einem Fleischerbeil an der Kasse die Herausgabe von 400 Euro erzwang und die Flucht ergriff. Ogah stellte sich ihm entgegen, entwendete ihm das Beil und hielt ihn am Kragen fest, bis die Polizei eintraf und den Täter verhaftete. Sicherheitskameras hielten die Heldentat fest.
Ogah verschwand dann, weil er befürchtete, wegen fehlender Papiere ausgewiesen zu werden. Doch die Polizei wollte ihn wegen seines Mutes belohnen und verschaffte ihm die Aufenthaltsgenehmigung, die ihm zuvor verweigert worden war. (red)