Wintersport
Papa Hirscher erklärt Explosion seines ÖSV-Schützlings
Patrick Feurstein zeigte nach seinem Kopfweh-Dilemma mit Rang vier in Alta Badia auf. Trainer Ferdinand Hirscher erklärt die Leistungsexplosion.
Patrick Feurstein war im ersten Riesentorlauf in Alta Badia die rot-weiß-rote Überraschung. Der 25-jährige Vorarlberger fuhr mit Nummer 35 sensationell auf Rang vier. Im Finale schob er sich von Rang 27 weit nach vorne, machte mit Laufbestzeit 23 Plätze gut.
Papa Hirscher stiller Genießer
Hirscher-Papa Ferdinand schaute aus der Ferne seinem Schützling bei den Fernseh-Interviews im Zielraum zu und genoss still.
"Es ist so wunderschön, ich kann es gar nicht glauben. Wenn dann einer wie Alexis Pinturault hinter dir bleibt, dann ist das schon etwas Besonderes. Ich bewundere ihn so, schaue mir oft seine Videos an", strahlte Feurstein.
Der natürlich auch auf seine lange Leidenszeit mit Kopfschmerzen angesprochen wurde. Feurstein plagte eine Nervenentzündung am Kopf, er verpasste mit Kopfschmerzen die gesamt letzte Saison.
"Ich bin einfach froh, dass ich wieder zurück bin", meinte er. "Ich bin monatelang von Arzt zu Arzt gelaufen, jeder hatte eine Theorie. Es wurde eine Nervenentzündung am Kopf diagnostiziert. Ich habe dann wie ein Formel-1-Fahrer in Salzburg den Nacken trainiert, damit sich der Schmerz nicht ausbreiten kann."
„"Ich wollte ein beschwerdefreies Leben führen, das ist wichtiger als Skifahren"“
Feurstein rechnete schon mit dem Schlimmsten. "In der Zeit, als auch die Ärzte nicht wussten, was los ist, habe ich schon kurz gedacht, wie es jetzt weitergehen soll. Natürlich war es immer ein Ziel, wieder auf Skiern zu stehen, mit der Zeit ist es aber in weite Ferne gerückt. Ich wollte zuerst ein beschwerdefreies Leben haben, das ist viel wichtiger als das Skifahren", erklärte er.
Hilfe von Ex-Hirscher-Betreuer zeigte Wirkung
Eine Therapie bei Gernot Schweizer, dem Ex-Betreuer von Marcel Hirscher, brachte schließlich Besserung. Ferdinand Hirscher sprach ihm in der schwierigen regelmäßig Mut zu, unterstützten ihn wie Coach Mike Pircher beim Comeback.
Vor zwei Jahren hatte Hirscher senior die Arbeit mit Feurstein begonnen. In Alta Badia erklärte er jetzt: "Wir haben den Fokus darauf gelegt die Technik zu verbessern, Schwächen abzulernen und die Aggressivität im Schwung zu erhöhen. Wie es aussieht, ist das ganz gut gelungen."
Für den zweiten Riesentorlauf in Alta Badia erwartete "Ferdl" aber nicht zu viel. "Die Schläge im schattigen Hang sind schwer einzusehen. Da geht es um Millimeterarbeit. Da braucht es auch Glück, sich für den zweiten Lauf zu qualifizieren."
Das sah auch Mike Pircher so: "Wir dürfen jetzt keine Wunderdinge erwarten. Dass er gut drauf ist, hat man schon im Training gesehen."
Hirscher sollte - wieder einmal - recht behalten. Feurstein qualifizierte sich nach einem schweren Fehler am Monatg nicht für den zweiten Durchgang. Er schaffte es knapp nicht in die Top 30.