Diensthund biss zu
Panikattacke in Lift: Wiener schlägt auf Polizisten ein
Als er mit seiner Mutter im Lift stecken blieb, drehte ein Wiener durch. Ein Großeinsatz mit Diensthunden folgte –so ging es vor Gericht weiter!
Seit seiner Kindheit hat Christoph M. (28, Name geändert) panische Angst vor engen Räumen. Im April wurde ein Albtraum des Wieners plötzlich Wirklichkeit. Der 28-Jährige blieb am Heimweg von einer Geburtstagsfeier in Wien-Floridsdorf mit seiner Mutter im Lift stecken. Eine technische Störung hinderte den Aufzug an der Weiterfahrt, für die Insassen bestand aber keine Gefahr. Dennoch bekam der Wiener Todesangst, wollte nur noch raus aus dem Lift – und erlitt eine schlimme Panikattacke.
Nachbar vermutete Gewalt
Ein Nachbar hörte das Geschrei im Stiegenhaus, dachte sofort an häusliche Gewalt. "Er hat zu der Zeit viel über Gewalt an Frauen aus den Medien gehört", erklärte die Richterin. Der besorgte Anrainer rief die Polizei – ein Großeinsatz mit 30 Beamten und einem Diensthund war die Folge.
Erst nach 20 Minuten wurden Mutter und Sohn aus dem Lift befreit, der 28-Jährige stürmte nach draußen. Dort kamen ihm bereits Polizisten entgegen, diese seien ihm in seinem Zustand "aggressiv" vorgekommen. Nun ging am Montag (2.12.) der Prozess mit der Einvernahme von an dem Einsatz beteiligten Polizisten weiter.
Pfefferpray-Einsatz ging nach hinten los
"Es war unübersichtlich und chaotisch", so ein Beamter im Zeugenstand. "Wir haben nicht gewusst, dass er eine Panikattacke hatte." Der Angeklagte habe einem Diensthundeführer auf den Kopf geschlagen, sich nicht beruhigen lassen. In dem Tumult habe ein Polizist seinen Kollegen irrtümlich mit Pfefferspray besprüht. "Mir tränten die Augen, ich habe nichts mehr gesehen", so der Beamte. Die Mutter des 28-Jährigen habe die Beamten mit Schlägen und Tritten attackiert haben.
Tobender von Hund gebissen
"Es war chaotisch, die Frau schlug auf einen Kollegen ein", berichtete ein weiterer Polizist im Zeugenstand. Der Hauptangeklagte hätte seine Schwester, die ebenfalls vor Ort war, am Hals gepackt. Es habe so ausgesehen, als ob er sie gewürgt hätte. Die Beamten kündigten angeblich mehrmals den Einsatz des Diensthundes an. Schließlich wurde der tobende 28-Jährige von dem Polizei-Vierbeiner gebissen.
Urteil steht noch aus
In dem Tumult soll der Angeklagte dann auf den Diensthund eingeschlagen haben, was ihm zusätzlich noch den Vorwurf der Tierquälerei einbrachte. Widerstand gegen die Staatsgewalt und schwere Körperverletzung lauteten aber die Hauptanklagepunkte der Staatsanwaltschaft – der Prozess zog sich am Montag bis in den Nachmittag. Auch der zweite Verhandlungstag konnte die Nebel rund um den chaotischen Einsatz nicht lichten – es wurde vertagt!
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Auf den Punkt gebracht
- Ein Wiener erlitt eine Panikattacke, als er mit seiner Mutter in einem Lift stecken blieb, was zu einem Großeinsatz der Polizei mit 30 Beamten und einem Diensthund führte.
- Der 28-Jährige, der unter Platzangst leidet, schlug auf einen Polizisten ein und wurde schließlich von einem Diensthund gebissen; ein Urteil im Prozess steht noch aus.