Eigentlich habe sie ihre ganze Karriere lang auf diese Rolle hingearbeitet, erklärte Pamela Anderson "20 Minuten" im Rahmen des Zurich Film Festivals. "Es ist die Rolle meines Lebens", sagte die 57-Jährige.
Im Drama "The Last Showgirl" spielt die einstige "Baywatch"-Heldin eine Showtänzerin namens Shelley, die von jüngeren Frauen umgeben sieht, wie sich ihre glanzvolle Karriere dem Ende neigt. Der Bühnenmanager teilt ihr mit, dass er ihre Show "The Razzle Dazzle" einstellt, weil solche Nummern aus der Zeit gefallen und weder lustig noch mutig genug seien.
Beim ersten Versuch, Anderson für den Film zu gewinnen, ist Regisseurin Gia Coppola (38) gescheitert. Andersons Management hat das Script für die Rolle abgelehnt, ohne es der Schauspielerin zu zeigen. Die Filme-Macherin musste zu einem Kniff greifen: Sie steckte das Script Andersons Sohn Brandon Thomas Lee (28) zu.
Er machte es zu seiner persönlichen Mission, das Image seiner Mutter zu verändern. "Ich wollte meiner Mutter die Möglichkeiten geben, die sie mir als Kind verschafft hat", erzählte Lee "Variety". Sie hatte sich zuvor nach Kanada zurückgezogen, wo sie Gurken einlegte, Konfitüre einkochte und ein veganes Kochbuch schrieb.
Die Skandal-Serie "Pam & Tommy" beleuchtete die Sextape-Affäre von Pamela Anderson neu und brachte damit 2022 die wohl schlimmste Zeit ihres Lebens erneut in den Fokus – für eine völlig neue Generation. Da die Serie ohne ihre Zustimmung produziert wurde, schien es, als könne die Schauspielerin ihrer Vergangenheit nicht entkommen.
Doch mit ihrer eigenen Netflix-Dokumentation entschied sich die ehemalige "Baywatch"-Ikone schließlich, die Kontrolle über ihre Geschichte und ihr Image zurückzugewinnen. In der Doku zeigt sie sich nahbar und erzählt ihr Leben aus ihrer eigenen Perspektive, wodurch Zuschauer das einstige "Playboy"-Model völlig neu kennen- und lieben lernten.
Den Imagewechsel von Pamela Anderson hat die Familie 2023 angestossen, als erst eine Autobiografie und dann die Netflix-Doku "Pamela, A Love Story" erschien, in der sich der Star "überraschend süß, lieb und optimistisch zeigte", wie "The Guardian" schreibt. Der Wandel kam jedoch erst richtig bei der Öffentlichkeit an, als die Promotour für "The Last Showgirl" begann.
"Ich musste erst die Karikatur von einem Bild zerstören, das ich von mir erschaffen habe. Es war wie ein kleiner Tod, aber auch ein Neubeginn für mich", erzählte sie "The Guardian". Nun ist die neue Pamela Anderson in den Kinos zu sehen.