Spieletests

"Pacer" im Test: Würdiger Nachfolger für "WipeOut"

Lange war es ruhig im Bereich der futuristischen Action-Racer. "Pacer" ändert das nicht nur, sondern ist auch ein würdiger "WipeOut"-Nachfolger.

Rene Findenig
Teilen
1/10
Gehe zur Galerie
    "Pacer" geht aus dem Projekt "Formula Fusion" aus dem Jahr 2017 hervor. Damals startete eine Kickstarter-Kampagne, die genug Geld für einen geplanten futuristischen Racer einsammeln konnte.
    "Pacer" geht aus dem Projekt "Formula Fusion" aus dem Jahr 2017 hervor. Damals startete eine Kickstarter-Kampagne, die genug Geld für einen geplanten futuristischen Racer einsammeln konnte.
    R8 Games

    Pacer" von Entwickler R8 Games für PlayStation 4, Xbox One und PC raste schon in der "Heute"-Preview mit irrsinniger Geschwindigkeit heran. "Pacer" geht dabei aus dem Projekt "Formula Fusion" aus dem Jahr 2017 hervor. Damals startete man eine Kickstarter-Kampagne, die genug Geld für einen geplanten futuristischen Rennspiel-Titel einsammeln konnte. Schon zwei Jahre zuvor hatte es eine Early-Access-Version auf Steam gegeben.

    Anfang 2019 wurde der Name "Formula Fusion" gestrichen und der neue Titel "Pacer" aus dem Hut gezaubert. Nicht nur geistig sollte "Pacer" der Nachfolger der "Wipeout"-Serie werden, am Game arbeiteten auch einige Mitarbeiter, die an "Wipeout 3" beteiligt waren. Was man also erwarten darf: Blitzschnelle Rennen, atemberaubende Grafiken und Effekte sowie einen bombastischen Soundtrack. Und: "Pacer" hat kaum mehr etwas mit "Formula Fusion" gemein.

    Macht gewaltig Eindruck

    Die Grafik wurde aufpoliert, der Racer sieht knackig scharf und nicht mehr verschwommen aus. Zudem hat das Spiel jede Menge Farben und sogar Neon-Effekte spendiert bekommen. Ebenfalls sofort bemerkbar: Die futuristischen Rennfahrzeuge steuern sich nun auch sehr viel einfacher, als es zuvor den Eindruck gemacht hatte. Kurz: Es wurde von Grund auf neu überarbeitet und macht dadurch gewaltig Eindruck.

    Vor allem PC-Besitzer können einige Schmankerl aus dem Spiel herauskitzeln, das auf höchsten Einstellungen und mitten in einem rasanten Rennen so gut wie solide 120 Bilder pro Sekunde abliefert. Beim Gameplay selbst läuft schon alles wie am Schnürchen. Doch lasst euch von den Trailern nicht täuschen, "Pacer" liefert Höchstgeschwindigkeit und wer einen Moment unachtsam ist, verliert wertvolle Sekunden.

    Alles für den "WipeOut"-Fan

    Geboten wird alles, was man als "WipeOut"-Fan kennt: Ein Boost-Button schießt uns noch schneller über die Strecke, das Fahrzeug wird mit leichten Tastentipps auf der Strecke gehalten und scharfe Kurven sowie Hindernisse erfordern blitzschnelle Reaktionen. Gegner können zudem nicht nur gerammt, sondern auch mit Waffen bearbeitet werden. Die KI spielt da recht sauber mitzuspielen. Die automatisch gesteuerten Feinde schneiden uns die Ideallinie regelmäßig ab und machen selbst fleißig Gebrauch von ihren Waffen, unfair läuft es dabei aber nicht ab.

    Mit absolvierten Rennen können Racer Geld verdienen, mit dem man das eigene Fahrzeug bestücken und personalisieren kann. In diesem Punkt bietet "Pacer" überraschend viele Varianten, etwa mehr Munition einzupacken und dafür Schaden einzubüßen oder die Lenkung zu priorisieren und dafür die Höchstgeschwindigkeit zurückzuschrauben. Außerdem verfolgt man in der Kampagne seine Karriere vom Anfänger-Piloten zum Weltmeister mit zehn Teams als mögliche Station.

    Sehr viel Abwechslung

    Gespielt wird in verschiedenen Geschwindigkeitsklassen und 14 Kursen, die sich aber auch bei Lichtverhältnissen und Streckenführung immer wieder verändern. Top dabei: Die Rennflieger fühlen sich tatsächlich richtig gut an und zeigen einen tollen Spagat zwischen Herausforderung und Bestrafung. Klar, Crashes und Kollisionen bremsen das Vehikel ab, ein paar Tuscher an die Banden oder Gegner kosten allerdings nicht den Sieg in den Hochgeschwindigkeits-Rennen.

    Picture

    Die Abwechslung der Strecken setzt sich in den Wettkämpfen fort. Neben Standard-Rennen gibt es auch Kurse, auf denen Fahnen durchflogen werden müssen oder Rennen, in denen es primär um das vollständige Zerstören der Konkurrenten geht. Dazu kommen auch noch Zeitlimit-Rennen oder die Jagd um die schnellste Rundenzeit. In der Kampagne bieten die Rennen zudem noch Bonusziele wie das Anrichten von Schaden oder das fehlerfreie Fliegen einer Runde. Je nach Anforderung kann es dabei ganz schön knackig schwer werden, ein Rennen für sich zu entscheiden.

    Ein würdiger Nachfolger

    Wer sich nicht im Einzelspieler-Modus matchen will, kann das auch online mit anderen Spielern machen und dabei sogar jede Menge Modifikationen oder Regeln in die Runden einbauen. Schade ist, dass das Ranglisten-System etwas fad ausgefallen ist, mehr als die eigene Punktzahl gibt es hier nicht zu sehen. Ebenfalls nicht allzu gut gelöst ist die Anzeige von Waffen, Schildern und Co. in den Rennen selbst. Sie kleben als fast unleserliche Symbole am Bildschirmrand und stören dabei mehr, als sie dem Spieler helfen könnten. 

    "Pacer" hatte zwar mit jeder Menge Startschwierigkeiten zu kämpfen und bietet im Kleingedruckten auch noch Stoff für Kritik, überzeugt aber im Großen und Ganzen dennoch die Liebhaber der futuristischen Rennspiel-Titel. Mit "Pacer" zeigen die Entwickler von R8 Games, dass sie nicht nur ein Gespür für das Detail haben, sondern auch endlich einen würdigen Nachfolger für die Kultreihe "WipeOut" an den Start bringen können.