Auto angezündet, Katze getötet
Paar kauft Traumhaus in Kroatien, erlebt reinste Hölle
Die Steirer Anita und Gottfried F. wollten ihren Ruhestand an der Adria verbringen. Doch der Kauf ihres "Traumhauses" wurde für sie zum Albtraum.
Sonne, Ruhe und Meer – so stellten sich Anita und Gottfried F. aus der Weststeiermark wohl ihren Lebensabend an der Adria vor. Das pensionierte Paar (sie 61, er 71) wollte nach Kroatien auswandern, hatte dafür gut gespart.
Im Sommer 2019 entdeckten sie in einer 1.600-Seelen-Gemeinde auf der Insel Ugljan gegenüber von Zadar ein leerstehendes Haus mit großer Terrasse in Strandnähe. Es stand zum Verkauf.
Das Paar schlug zu, erstand die Immobilie im guten Glauben, ihr absolutes "Traumhaus" gefunden zu haben.
Plötzlich Schwarzbauten vor der Tür
Als die beiden Steirer dann im Sommer 2020 das erste Mal nach dem Kauf ihr Kleinod besichtigten, traf sie fast der Schlag. "Wir konnten coronabedingt nicht nach Kroatien, als wir dort waren, stand plötzlich ein Schwarzbau sprichwörtlich vor unserer Tür", schildert Gottfried F. nun gegenüber der "Kleinen Zeitung."
Der bautätige Nachbar vermietet die illegalen Kobel seither an Touristen, die allesamt über das Grundstück des Paares zum Strand hatschen. Die Gemeinde selbst ist über die Situation im Bilde, allerdings machtlos, wie Bürgermeister Bruno Mišlov gegenüber dem Medium bestätigt.
Auto abgefackelt, Katze vergiftet
Nach dem Versuch, mit dem Nachbarn ob der Problematik ins Gespräch zu kommen, wurde das vermeintlich Auswanderer-Paradies aber immer mehr zur Hölle. Es kam zu körperlichen Auseinandersetzungen mit dem Kroaten, im Frühjahr 2022 wurde dann das Auto der Steirer von einem unerkannt gebliebenen Brandstifter abgefackelt und dann im Winter 2023 auch noch ihre Katze vergiftet.
Die Österreicher versuchen nun, mit einem Rechtsbeistand gegen den Horror-Nachbarn vorzugehen. Dabei flog auf, dass der Mann seine illegal errichteten Bauten offenbar mit einem Antrag auf Umwidmung auf Bauland auf dem zuständigen Amt in Zadar zu legitimieren versuchte hatte. Nachdem die Gemeinde intervenierte, wurde dieser aber zurückgezogen.
Den beiden Austro-Auswanderern ist das nur ein schwacher Trost. Sie würden rückblickend vieles anders machen, beklagen sie gegenüber der "Kleinen". Der Blick in die Zukunft ist getrübt von Hoffnungslosigkeit: "Wir wissen nicht, wie es weitergehen wird."