Szene

Bester Film als größte Überraschung

Versteckte Kamera, #metoo-Witze und viel weiß - allerdings nur am Red Carpet. Einzig der Beste Film war eine Überraschung.

Heute Redaktion
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Die 90. Oscarverleihung sollte spannend werden: Harvey Weinstein, #metoo, mehr Preise für Minderheiten, mehr Schwarze - eine der politischsten Oscarverleihungen aller Zeiten wurde erwartet. Aber nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Die Highlights waren ganz woanders.

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"Shape of Water" als Überraschungssieger

Die größte Überraschung kam zum Schluss: Der Favorit für den Besten Film wäre "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" gewesen. Gewonnen hat jedoch "Shape of Water". Von 13 Nominierungen blieben nur vier Oscars über. Darunter aber die Beste Regie und der heiß begehrte Beste Film. Am Ende tummelten sich so viele Leute auf der Bühne, dass nicht genügend Oscars für alle da waren.

Moderator Jimmy Kimmel versprach im Vorfeld, keine #metoo-Witze zu machen. Gehalten hat das bis zur Eröffnungsrede: "Der Oscar ist der beliebteste und am meisten respektierte Mann in Hollywood", erklärte Jimmy Kimmel. "Warum? Er behält seine Hände dort, wo man sie sehen kann. Er sagt niemals ein böses Wort. Und, am allerwichtigsten, er hat einfach keinen Penis." Hier alle Highlights aus Jimmys Eröffnungsrede.

Für die kürzeste Rede wurde ein Jetski versprochen, den Helen Mirren präsentierte. Gleich mehrere Gewinner sprachen das bei ihren Reden an, hofften auf das Wasser-Gefährt. Am Ende machte Kostümbildner Mark Bridges (Oscar für "Der seidene Faden") das Rennen.

#SoWhite waren die Oscars diesmal nur bei den Roben am Red Carpet. Für Lacher im Netz sorgte Meryl Streep, die zwar nicht weiß trug, dafür aussah wie die Fairy Godmother aus Shreck.

Oscar-Überraschung vis-a-vis bei den "Normalos"

Mitten während der Verleihung entführte Jimmy Kimmel einige Stars aus dem Saal. Sie überraschten die Besucher des gegenüberliegenden Kinos mit Süßigkeiten, Hot Dogs und natürlich mit ihrer Anwesenheit. Armie Hammer genoss seinen Auftritt mit einer überdimensionalen Hot-Dog-Kanone sichtlich.

Wenige Überraschungen bei Preisvergabe

Die Academy hielt sich bei der Vergabe der Preise fast 1:1 an die Favoriten. Überraschungen gab es neben der Auszeichnung für den Besten Film und dem Drehbuch-Oscar - Jordan Peele ("Get Out") setzte sich anstelle von Greta Gerwig ("Lady Bird") durch -

nur in wenigen Nebenkategorien.

Gary Oldman bekam den Oscar für den Hauptdarsteller ("I'm bringing Oscar home"). Frances McDormand wurde die beste Hauptdarstellerin und wollte alle anderen nominierten Frauen auf die Bühne holen, was aber misslang.

Hier alle Gewinner der Oscars 2018:

Film: "Shape of Water"

Hauptdarsteller: Gary Oldman ("Die dunkelste Stunde")

Hauptdarstellerin: Frances McDormand ("Three Billboards Outside Ebbing, Missouri")

Nebendarsteller: Sam Rockwell ("Three Billboards Outside Ebbing, Missouri")

Nebendarstellerin: Allison Janney ("Lady Bird")

Regie: Guillermo del Toro ("Shape of Water")

Adaptiertes Drehbuch: James Ivory ("Call Me by Your Name")

Drehbuch: Jordan Peele ("Get Out")

Kamera: "Blade Runner 2049"

Kostümdesign: "Der seidene Faden"

Filmschnitt: "Dunkirk"

Make-up & Hairstyling: "Die dunkelste Stunde"

Produktionsdesign: "Shape of Water"

Soundtrack: "Shape of Water"

Original-Song: "Coco"

Animationsfilm: "Coco"

Fremdsprachiger Film: "Eine fantastische Frau"

Dokumentarfilm: "Icarus"

Kurzdoku: "Heaven is a Traffic Jam"

Kurzfilm: "The Silent Child"

Animationskurzfilm: "Dear Basketball"

Tonschnitt: "Dunkirk"

Sound Mixing: "Dunkirk"

Visuelle Effekte: "Blade Runner 2049"

Der ganze Live-Ticker mit allen Gewinnern, Hoppalas, vielen lustigen Tweets der Seher und blöden Sprüchen zum Nachlesen.

(lam)