Kärnten

Orkan in Österreich – so tragisch starben zwei Kinder

Tote, Verletzte und eine Massenpanik. Augenzeugen berichten von dramatischen Ereignissen, die zum Tod zweier Mädchen in Kärnten geführt hat.

Michael Rauhofer-Redl
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    Am St. Andräer See im Lavanttal wurden zwei Mädchen von einem Baum erschlagen.
    Am St. Andräer See im Lavanttal wurden zwei Mädchen von einem Baum erschlagen.
    ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

    Durch das heftige Unwetter sind in Kärnten zwei Kinder ums Leben gekommen. Informationen des Roten Kreuzes zufolge, wurden sie im Freizeitzentrum am St. Andräer See im Bezirk Wolfsberg von umstürzenden Bäumen getroffen. Für die beiden Kinder im Alter von vier und acht Jahren gab es keine Chance auf Rettung.

    Als die Gewitterfront vorübergezogen und alle Verletzten versorgt waren, schilderten die geschockten Verantwortlichen der Einsatzkräfte vor versammelter Presse die Details der Katastrophe.
    Georg Fejan, Bezirkshauptmann von Wolfsberg, machte sichtlich gezeichnet von den Erlebnissen den Anfang. Das Unwetter sei gegen 15.30 Uhr "binnen Sekunden" über den nichtsahnenden Badegästen hereingebrochen. Der Einsatz sei für alle Betroffenen "hart an der Grenze" gewesen. So etwas habe man in der Region noch nie erlebt, so Fejan.

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      Durch ein schweres Orkan-Unwetter sind am 18. August 2022 am St. Andräer See im Lavanttal, Kärnten, zwei Kinder von umstürzenden Bäumen erschlagen worden.
      Durch ein schweres Orkan-Unwetter sind am 18. August 2022 am St. Andräer See im Lavanttal, Kärnten, zwei Kinder von umstürzenden Bäumen erschlagen worden.
      GEORG BACHHIESL / APA / picturedesk.com

      Puls24-Journalistin Magdalena Punz berichtete am Freitagmorgen aus St. Andrä, jener Gemeinde, in der es zu dem tragischen Unglück gekommen war. Sie berichtet, dass sich das Unwetter auch in der Nacht kaum beruhigt hatte. Besonders heftig, so die Ausführungen der Reporterin, dürften die Gewitter gewesen sein.

      Es sei gestern ein "besonderer Tag" gewesen, schildert Punz die Ereignisse. Schon beim Ankommen habe man gemerkt, dass die Einheimischen "schockiert" von den Geschehnissen gewesen seien. Selbst erfahrene Einsatzkräfte mussten ob des tragischen Unglücks um Worte ringen. Die Wasserrettung, die direkt im Freizeitpark in St. Andrä stationiert ist, habe noch versucht, die anwesenden Badegäste zu warnen.

      Massenpanik nach Unwetter

      Doch da war es bereits zu spät: "Es ist so schnell gekommen" und sei so  "unfassbar heftig" gewesen, dass es für eine Evakuierung zu spät gewesen sei. Nur etwa zehn Sekunden hätte der Orkan gewütet, berichten Augenzeugen. Doch in dieser Zeit sei es nicht einmal möglich gewesen, die Türen zu öffnen, beschreibt Punz die Wirkung der Ereignisse.

      Die Folge sei eine unübersichtliche Massenpanik gewesen. Von den 13 Verletzten habe es zwei schwer getroffen, heißt es. Besonders tragisch: Für die zwei Kinder ging alles viel zu schnell, sie wurden von umstürzenden Bäumen erfasst und getötet.

      Freundinnen konnten keinen Notruf absetzen

      Zu dramatischen Todesfällen ist es auch in Niederösterreich gekommen. Wie von "Heute" berichtet, wurden drei Frauen im Zuge einer Wanderung getötet. Ein Sextett, offenbar gute Freundinnen, waren in Scheibbs wandern, als sie vom Unwetter überrascht worden sein dürften. Gegen 17.45 Uhr ging ein Notruf im Bezirk Scheibbs ein, dass mehrere Frauen von Bäumen getroffen und verletzt worden seien. Ein Großaufgebot der Polizei, Rettung sowie die Notarzthubschrauber Christophorus 15 aus NÖ und der Christophorus 99 aus der Steiermark kamen zum Unglücksort. Doch für drei Frauen kam jede Hilfe spät.

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        Eine Wandergruppe war unterwegs als sie das Unwetter überraschte.
        Eine Wandergruppe war unterwegs als sie das Unwetter überraschte.
        DOKU-Niederösterreich

        Auch hier wurden nun neue, erschreckende, Details bekannt. Laut Polizeibericht wollten die unverletzt gebliebenen Frauen einen Notruf absetzen. Doch auf Grund der Stromnetzausfälle, die durch das Unwetter verursacht worden waren, war eine Verständigung der Rettungskräfte nicht möglich. Die Frauen seien deshalb zum Parkplatz Taglsbach gelaufen, wo sie auf einen Unbeteiligten trafen und darum baten, einen Notruf abzusetzen.

        Aufgrund der anhaltenden Gefährdung wurden der „Alpinweg“ und die Forststraße/Wanderweg von Seehof in Richtung Mittersee, Obersee, Herrenalm von der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs behördlich bis kommenden Montag gesperrt.

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          privat, iStock