People
TV-Star Alfons Haider: "ORF in einer Riesen-Krise"
Der ORF befindet sich im Wandel. Doch dieser ist eher hinter den Kulissen als im Programm zu sehen. Das sagt Alfons Haider dazu.
Seit einigen Monaten ist im ORF eine Veränderung spürbar. Zumindest intern werden Posten getauscht und statt der GIS will man zukünftig auf ein anderes Modell setzen. Im Programm ist von frischem Wind allerdings noch nicht allzu viel bemerkbar. Hier setzt man seit Jahren lieber auf Altbewährtes.
Jetzt lesen: Angst um Jobs – ORF-Star konfrontiert Weißmann im TV
Vor allem im Unterhaltungsbereich bleibt seit eh und je alles beim Alten. Untertags laufen dieselben TV-Sendungen in Dauerschleife, darunter auf ORF1 "Malcolm Mittendrin", "Big Bang Theory" oder zur Abwechslung auch gern mal "How I Met Your Mother". Auf ORF2 darf man sich am Nachmittag seit über 20 Jahren auf Barbara Karlich (54) und ihre Talk-Gäste freuen. Auch im Hauptabendprogramm traut man sich nicht so recht in eine moderne Richtung, die Privatsender bereits seit mehreren Jahren vorlegen und bietet daher kaum auffällig neue ORF-Shows zu "Dancing Stars" oder "Die Millionenshow". Statt sich Castingshow-Formate mit Twist à la "The Voice" zu überlegen, holt man lieber alte Ideen wie "Starmania" aus dem Keller.
Zu unkreativ oder zu teuer?
Aber woran scheitert es? "Heute" hat bei einem nachgefragt, der bis vor kurzem noch zum fixen Inventar des Senders gehörte. Nach 24 Jahren, musste Alfons Haider (65) dieses Jahr erstmals auf die Moderation des Opernballs verzichten. Statt ihm folgten – wenig überraschend – keine neuen Gesichter, sondern die Evergreens des Senders: Mirjam Weichselbraun (41) durfte mal wieder mit Andi Knoll (50) durch eine Show führen. Dazu holte man noch die ZIB-Moderatoren Tarek Leitner (50) und Nadja Bernhard (47) aus ihrem gewohnten Umfeld.
"Die Fernsehsender sind in einer riesen Krise, weil natürlich die Kosten derartig explodieren. Und es gab ja eigentlich schon alles im Fernsehen", erklärt Alfons Haider im Talk mit "Heute" die Situation am Küniglberg. Er denkt jedoch, "der ORF ist da nach wie vor ganz gut unterwegs" – zumindest Quoten-technisch scheint er davon überzeugt zu sein. Der 65-Jährige traut sich sogar zu behaupten, unsere deutschen Nachbarn würden sich bei unseren Zahlen "alle zehn Finger abschlecken."
Mehr dazu hier: Nun doch endgültiges ORF-Aus? Haider spricht Klartext
Dabei will er besonders zwei seiner ehemaligen Sendungen hervorheben: "Es ist ein Wunder, dass ein Opernball nach wie vor 1,5 oder 1,6 Millionen Zuschauer hat. Es ist sensationell, dass die 'Starnacht' noch immer 500.000, 550.000 Zuschauer hat. Wenn man das auf Deutschland hochrechnet, wären das 5,5 Millionen Zuseher in Deutschland." Wo er eines der Probleme des Senders sieht? "Es wird alles teuer. Wenn das Fernsehen teurer wird, versteht das niemand und das versteh' ich wiederum nicht." Ob man mit den neu geplanten Haushaltsabgaben neuen Schwung hineinbringen wird und damit endlich die große Lösung gefunden hat, bleibt abzuwarten.
Mehr dazu hier: ORF-Boss enthüllt: Neue Gebühr für 300.000 Haushalte