Fussball
ORF-Mann Pariasek: Lieber Fußball-WM als Skisport
Als Chefmoderator wird Rainer Pariasek die am 20. November beginnende Fußball-WM in Katar im ORF präsentieren. Und nicht den Ski-Weltcup.
"Ist die Ski-Saison schon wieder vorbei", pöbelte einst der damalige Austria-Trainer Thorsten Fink den kultigen ORF-Moderator live im TV an. Ein Spruch, der diesmal allerdings nicht passt. Denn Pariasek gerät in den nächsten Wochen in Terminstress. Statt aus Killington, Beaver Creek oder Gröden vom Ski-Weltcup zu berichten, wird der ORF-Mann als Chefmoderator die Fußball-WM-Studios präsentieren.
Allerdings stand dies nicht von Anfang an fest, wie Pariasek nun dem "Kurier" verriet: "Wenn Österreich dabei gewesen wäre, wäre es keine Frage gewesen. So aber habe ich doch ein bisschen überlegt und mich für Fußball entschieden", erzählte der 58-Jährige, der seit den Olympischen Spiele 1998 in Nagano kein Großereignis verpasste – bis auf die Winterspiele in Peking 2022. "Ich bin ein bisschen traurig, dass ich Gröden und Alta Badia verpassen werde, denn mir gefallen die Rennen und das Umfeld in Südtirol ist extrem gut", schilderte Pariasek.
Boykott "schießt über das Ziel hinaus"
Pariasek wird die Studios jedenfalls aus Wien präsentieren, nicht ins Wüsten-Emirat reisen. Das machen lediglich die Kommentatoren. Ein Boykott wäre für den ORF-Mann aber ohnehin nicht denkbar gewesen. "Ich kenne die Problematik, glaube aber, dass mit den Boykottaufrufen über das Ziel hinaus geschossen wird. Ich finde es gut, dass darüber berichtet wird. Vielleicht ist das ein guter Anlass für Katar, die Dinge besser werden zu lassen", meinte der Sportmoderator.
Für den 58-Jährigen wird das Turnier in der Wüste aber ohnehin ein "entspannteres" Großereignis, schließlich teilen sich der öffentliche Rundfunk und der Privatsender Servus TV erstmals die TV-Übertragungsrechte. 39 Begegnungen laufen im ORF, die verbleibenden 24 beim Salzburger Sender. "Der ORF hat die Aufgabe, das zu senden, was Menschen sehen wollen. Punkto Sport haben wir schon Champions League, Bundesliga live, die meisten Tennisturniere, die Formel 1 zur Hälfte und anderes verloren. Zum Glück ist uns der Wintersport geblieben", so Pariasek, den es nach dem Fußball-Spektakel wieder zum Wintersport ziehen wird...