Fussball
ORF-Mann Mählich nimmt Foda-Taktik auseinander
Österreichs Fußballteam verpasst nach der 1:2-Niederlage in Wales die WM. Kritik an der Taktik kam von "ORF"-Analytiker Roman Mählich.
Teamchef Franco Foda hatte die rot-weiß-rote Auswahl mit einem kompakten Mittelfeld und Marko Arnautovic als Solospitze aufgestellt. Gegen die kompakt verteidigenden Waliser gelang dem ÖFB-Team, das 61 Prozent Ballbesitz hatte, allerdings wenig. Offensivgefahr entstand kaum. Das bekrittelte auch "ORF"-Analytiker Roman Mählich nach dem Spiel, allerdings ohne den Namen von Teamchef Franco Foda in den Mund zu nehmen.
"Die sportlich Verantwortlichen haben uns die Aufstellung damit erklärt, dass Wales mit vielen hohen, weiten Bällen spielen wird, dann die zweiten Bälle wichtig sind. Aber das war nicht der Fall, die haben Kombinationsfußball gespielt", so Mählich. Und fügte hinterher: "Ich habe mir drei Spiele in der Vorbereitung angesehen und habe bei keinem dieser Spiele gesehen, dass die hohe, weite Bälle spielen."
"Das ist nicht an Bale gelegen"
Der bei Real aussortierte Star Gareth Bale schnürte einen Doppelpack (25., 51.), war Matchwinner gegen Österreich. Der Anschlusstreffer durch einen abgefälschten Schuss von Marcel Sabitzer (64.) brachte keinen Umschwung.
Dass die ÖFB-Elf an Ausnahmekönner Bale scheiterte, wollte Mählich aber so nicht stehen lassen. "Dass Österreich im Ballbesitz so wenige Lösungen gefunden hat, das ist nicht an Bale gelegen. Einen Spieler alleine herauszunehmen, das ist zu einfach. Es hätten sich Möglichkeiten geboten, die Waliser auszuspielen, aber wir waren nicht dazu imstande. Es fehlen schon die Ideen, wie man eine Fünferkette ausspielt."
"Keine Lust, draufzuhauen"
Allzu hart wollte Mählich den Deutschen aber nicht kritisieren. "Ich hab keine Lust mehr, was hat das für einen Sinn, wieder auf den Trainer draufzuhauen. Wichtiger wäre ein roter Faden, eine Philosophie, nach der dann auch ein Trainer gesucht wird", meinte Mählich. Die Ära Foda geht nach dem Länderspiel am Dienstag zu Ende. Der Vertag des Deutschen läuft durch das Nichterreichen der WM mit Ende März aus.