Szene
"Oper zahlte schon 1 Million für Tests"
Montag Abend feiert Mozarts "Die Entführung aus dem Serail" Premiere an der Staatsoper. Startenor Daniel Behle hat mit "Heute" gesprochen.
Die mit Abstand aufwendigste Oper von Wolfgang Amadeus Mozart führt den spanischen Edelmann Belmonte in den Orient, um seine Geliebte Konstanze aus den Fängen des Paschas Bassa Selim zu befreien. In der Inszenierung von Regie-Meister Hans Neuenfels singt der deutsche Startenor Daniel Behle den Belmonte.
Daniel Behle über …
… den Reiz der "Entführung"
"Dieses Singspiel ist einer Operette viel näher als der klassischen Oper. Wen es stört, dass in der Oper die Handlung nur gesungen vorgetragen wird, für den ist das Stück wunderbar, weil eine wirklich flotte Geschichte erzählt wird. Am Ende ist es ein Märchen, voller Liebe, Rache und Vergebung."
… die Inszenierung von Neuenfels
"Jeder Sänger hat hier einen Schauspieler an der Seite, der die Sprechrollen übernimmt. Das führt zu ständigen Selbstgesprächen der beiden Darsteller und einem Witz, der alles aufwertet."
… die Arbeit mit Altmeister Neuenfels
"Er ist oft sehr hart zu seinen Darstellern und das ist auch gut so. Wir sind ja auf keinem Kindergeburtstag. Mit klaren Worten kommt man auch schneller weiter als durch Herumwuscheln. Aber wenn er lobt, meint er es auch wirklich."
… Opern-Alltag in Corona-Zeiten
"Die Direktion erwartet ein gewisses Maß an Härte und Disziplin von allen. Die Oper hat ja auch schon eine Million Euro für PCR-Tests ausgegeben. Wir haben sicher 90 Prozent der Probenzeit Maske getragen und Neuenfels hat praktisch nie unsere Gesichter gesehen. Das war hart. Nur an den Tagen nach den negativen Test haben wir auch Durchläufe ohne Maske gehabt."
"Ich denke, es geht bei den Maßnahmen darum, ein Mittelmaß zu finden, wie man trotz allem seinen Beruf ausüben kann. An der Staatsoper geht das gut."
Mozarts "Die Entführung aus dem Serail" ist am Montag um19 Uhr auch gratis im Livestream (www. staatsoper.at) zu sehen.