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Onlyfans-Angebot im Freibad – "der Typ war sympathisch"

Leserinnen berichten von zwielichtigen Nachrichten auf Social-Media-Kanälen. Einer Frau wurde sogar im Schwimmbad ein Erotik-Jobangebot unterbreitet.

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    Mehrere Leserinnen berichten davon, wie sie auf Instagram immer wieder von Onlyfans-Agenturen angeschrieben werden. Diese werben um Erotikmodels und versprechen das grosse Geld.
    Mehrere Leserinnen berichten davon, wie sie auf Instagram immer wieder von Onlyfans-Agenturen angeschrieben werden. Diese werben um Erotikmodels und versprechen das grosse Geld.
    Pexels/dlxmedia.hu

    Manuela (27) hat auf Instagram ein zwielichtiges Job-Angebot bekommen: Ob sie für 5.000 bis 10.000 Euro im Monat für Onlyfans Porno-Inhalte erstellen wolle – bei nur etwa einer bis zwei Stunden Arbeit täglich. Das klinge unrealistisch, sei aber wahr, schreibt ihr eine Frau namens "Nadine". Die Onlineplattform funktioniert wie andere soziale Medien, nur ist der Zugang kostenpflichtig. Deshalb wird sie hauptsächlich für Erotikinhalte genutzt.

    Auch die 22-jährige Emma aus dem Kanton Aargau bekommt diese ungebetenen Nachrichten, sie meldet sich auf einen Aufruf von "20 Minuten". "Seit etwa einem Jahr bekomme ich jede Woche mindestens ein Erotik-Jobangebot", sagt sie. Nicht nur von Onlyfans, es seien auch andere Plattformen darunter. Wer die Absender sind, weiß sie nicht, und sie könne diese nicht sperren, weil der Absender immer wieder ein anderer sei.

    Im Schwimmbad angesprochen

    Teilweise gehen die Agenturen sogar noch mehr in die Offensive, wie Leserin E. (29) berichtet. Sie sei mit einer Kollegin im Schwimmbad gewesen, als plötzlich ein Typ auf sie zugekommen sei. "Er wirkte nett und war sympathisch", erinnert sich E. Kurzerhand entwickelte sich ein Smalltalk.

    Irgendwann habe der Mann begonnen, den beiden Frauen Komplimente zu ihren Füßen zu machen. "Kurz darauf fragte er, ob wir schon einmal von Onlyfans gehört hätten. Er meinte, dass sein Kollege eine Agentur betreibe, und reichte uns seine Nummer weiter."

    "Ich hätte 20 Prozent der Einnahmen erhalten"

    Als E. und ihre Freundin sich nicht abgeneigt zeigten, wurden sie vom Agenturinhaber zum Essen eingeladen. "Er erklärte uns, dass wir ihm nur zehn bis 15 Fotos pro Woche schicken müssten, mit dem Account und der Vermarktung hätten wir nichts zu tun." Dafür hätten sie 20 Prozent der Einnahmen erhalten. Die zu erwartenden Beträge habe der Manager nicht beziffern wollen. "Er meinte nur: 'Je nackter ihr euch zeigt, desto mehr verdient ihr.'"

    Als man ihr dann aber die Verträge nicht zur Vorab-Ansicht zukommen lassen wollte, sei E. misstrauisch geworden. "Ohne Zugriff auf den Onlyfans-Account hätte ich gar nicht kontrollieren können, welche Einnahmen mir zugestanden wären. Zudem könnte die Agentur meine Bilder ja überall veröffentlichen." Deshalb brach E. den Kontakt zum Manager wieder ab.

    Geschäftsidee: Geld wird aufgeteilt

    Laut Nachforschungen von "20 Minuten" stecken hinter den Anwerbungen Agenturen, von denen eine Vielzahl tatsächlich existiert. Sie heißen "Beyond Studios", "MoonView Management" oder "Extraordinary Models". Die Geschäftsidee, mit dem Verwalten von Onlyfans-Accounts Geld zu verdienen, scheint beliebt zu sein. Gibt man bei Google "Onlyfans Agentur" ins Suchfeld ein, wird dies automatisch mit "gründen" ergänzt.

    Das Geschäftsmodell ist simpel. Junge Frauen produzieren selbstständig erotische Bildinhalte, die Agentur kümmert sich um die Erstellung des Accounts, Veröffentlichung der Inhalte, Vermarktung und Interaktion mit den Followern. Das Geld wird am Schluss zwischen Manager und Erotikmodel geteilt. Fabian Plüss, Inhaber der Schweizer Influencer-Agentur "Kingfluencers", warnt aber: "Man kann auch bei Onlyfans zwar durchaus mit freizügigen Bildern Geld verdienen. Es gibt aber auch viele unseriöse Agenturen, die junge Menschen ausnutzen und teils sogar erpressen." Wie man seriöse Agenturen erkennt und sich schützen kann, erklärt Plüss.

    Wer genau solche zwielichtigen Agenturen betreibt, ist oft nicht ersichtlich. Die in den Impressen angegebenen Geschäftsstandorte sind gekaufte Scheinadressen in Deutschland oder den USA. Oft fehlt das Impressum auch komplett. Die Social-Media-Auftritte ähneln sich alle, die Texte auf den Webseiten sind teilweise eins zu eins identisch. "20 Minuten" hat alle drei oben genannten Agenturen angefragt. Eine Antwort kam nie und unter den angegebenen Adressen waren keine Kontaktdaten auffindbar.

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      Instagram / Screenshot
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