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Wegen Trump müssen wir für Sprit mehr hinblättern

Heute Redaktion
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Der geplatzte Atomdeal dürfte Tanken bald deutlich teurer machen.
Der geplatzte Atomdeal dürfte Tanken bald deutlich teurer machen.
Bild: iStock

Nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomdeal mit dem Iran dürfte Tanken wohl bald deutlich teurer werden. Grund ist die Wiedereinsetzung der Sanktionen.

Der Rückzug von US-Präsident Donald Trump aus dem Atomabkommen mit dem Iran hat innerhalb kürzester Zeit den Erdölpreis deutlich steigen lassen. Denn: Die jüngst ausgesetzten Sanktionen gegen den Rohstoff-Riesen sollen demnächst wieder in voller Härte zum Tragen kommen.

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Konkret wurde Mittwochvormittag ein Fass (159 Liter) der für Europa maßgeblichen Nordseesorte Brent zeitweise für 77,20 Dollar gehandelt. Das waren 3,14 Prozent mehr als am Vortag – und so viel wie zuletzt Ende 2014.

Damit könnte Tanken in absehbarer Zeit erneut deutlich teurer werden. Allerdings sollte, und darauf lässt eine Auswertung des ARBÖ hoffen, das Plus nicht sofort in voller Stärke durchschlagen.

Die Zahlen zeigen nämlich: Während der Preis für Rohöl im Jahresabstand um mehr als 55 Prozent gestiegen ist, betrug das Plus an den Zapfsäulen bislang gerade einmal +6,2 Prozent (Diesel) bzw. +2,9 Prozent (Super 95).

Was die Lage am Markt allerdings rasch verschärfen könnte: Nach der Förderkürzung durch das Erdölkartell OPEC sind die Lagerstände zwischenzeitlich bereits merklich gesunken. Gleichzeitig ist der Iran der drittgrößte OPEC-Partner – und die Zukunft der Erölwirtschaft im Land nun wieder ungewiss.

Die Sanktionen gegen den Iran sollen übrigens laut US-Finanzminister Steven Mnuchin nach einer Phase von 90 bis 180 Tagen wieder komplett einsetzen. Damit wollen die USA Unternehmen die Möglichkeit geben, ihre Geschäfte mit Teheran zurückzufahren. Auch zusätzliche Maßnahmen gegen den Iran sind laut nationalem Sicherheitsberater John Bolton "absolut möglich". (bart)