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"Oh je, Oh je" – so schimpfte King Charles über Truss
König Charles III. empfing Premierministerin Liz Truss und konnte nicht verhehlen, dass er alles andere als erfreut war, sie zu sehen.
Zugegeben, Charles ist erst wenige Wochen in seinem neuen Job als König, aber eigentlich hatte der 73-Jährige schon genug Zeit, sich an die hohe Kunst der staatsmännischen Diplomatie zu gewöhnen – nämlich sich nicht anmerken zu lassen, was man gerade wirklich denkt.
Ein kurzes Video zeigt, wie Charles Liz Truss zu ihrer ersten wöchentlichen Audienz empfängt; es ist eine alte Tradition, dass sich der jeweilige Regierungschef mit dem Monarchen alle sieben Tage trifft und die aktuelle Lage im Land bespricht. Höflich machte Truss einen Knicks und sagte: "Eure Majestät, schön Sie wieder zu sehen."
"Wieder da", antwortet Charles und gestikuliert etwas verlegen mit den Armen, was Truss erwidert und mit "Es ist mir eine große Freude" kommentiert. Charles zieht hörbar Luft durch die Zähne ein und murmelt "Oh je, oh je, wie auch immer..." Dann zeigt er auf die Kamera und sagt: "Also, ich weiß nicht wie viel die filmen wollen..." Dann bricht das Video ab.
Truss hat keinen Lauf
Für Truss, die nur wenige Tage länger im Amt als Charles ist, ist es der nächste öffentliche Tiefschlag. Denn sie und ihr Finanzminister Kwasi Kwarteng stehen massiv im Kreuzfeuer der Kritik wegen ihres geplanten neuen Budgets, mit dem sie unter anderem Reiche steuerlich entlasten wollten und große Ausgaben ohne klare Gegenfinanzierung planen.
Die Steuerentlastung wurde bereits nach einem öffentlichen Aufschrei, auch innerhalb der eigenen Partei, zurück genommen. Die Nationalbank musste wegen der Budgetpläne bereits mehrmals mit Notkäufen von Staatsanleihen den Pfund stützen und einen Kollaps von Pensionsfonds verhindern. Selbst der Internationale Währungsfond IWF warnte – in einem für westliche Länder ungewöhnlichen Schritt – die britische Regierung bereits zwei Mal, die Budgetpläne durchzuziehen.