"Geduldet, nicht erwünscht"

ÖSV-Star kritisiert nach Rücktritt Coach Assinger hart

Tamara Tippler erklärte vor dem Saison-Finale ihre Karriere für beendet. Zum Abschied übt das Speed-Ass scharfe Kritik an den Trainern.
Sport Heute
21.03.2025, 09:00

Zehn Mal stand Tamara Tippler in ihrer Karriere auf dem Weltcup-Podest. Nach der Geburt ihrer Tochter versuchte die Steirerin, im heurigen Winter zurück in die Spur zu kommen - was jedoch misslang. Die 33-jährige Steirerin bestritt kein Rennen mehr, wurde vom ÖSV nicht aufgestellt.

Nun zog sie einen Schlussstrich, gab ihren Rücktritt bekannt. Und macht dafür unter anderem ihre Betreuer mitverantwortlich.

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"Der Weg zurück ist steinig genug. Und wenn man dann noch einen Felsen in den Weg gelegt bekommt, macht es das auch nicht einfacher", erklärt Tippler im ORF-Interview. Die Trainer hätten sich am Weg zurück nicht ausreichend um sie gekümmert. "Es ist geduldet, dass ich da bin, aber nicht erwünscht. Zitat Ende. Das tut schon weh", kritisiert sie Damen-Chefcoach Roland Assinger.

Generell sei der 51-Jährige kein großer Motivator gewesen. Bereits im Startbereich hätte es bei vielen Läuferinnen Tränen gegeben, "bevor jemand losgefahren ist. Mit Selbstvertrauen kann man viel erreichen, und das Selbstvertrauen soll einem nicht schon im Vorhinein genommen werden."

Vor allem die zwischenmenschliche Kommunikation habe nicht mehr funktioniert. "Wenn man so in der Privatwirtschaft tut, dann gibt es diese Firma bald nimmer."

Tippler weiter: "Wenn dir der Chef nicht mehr taugt, du nicht mehr zusammenkommst und das Verhältnis nicht mehr passt, dann ist ganz schnell eine Kündigung geschrieben. Ich will das nicht mehr. Und so war es bei mir auch."

Assinger: "Reden von Leistungssport"

Assinger selbst wurde vom ORF auf die Kritik angesprochen. Der Kärntner verteidigt sich. "Wir reden von Leistungssport, da zählt Leistung, und wenn die Leistung nicht da ist, dann kann man nicht starten, weil man zu langsam ist. Ich glaube, das ist ihr ein wenig aufgestoßen. Aus "Mitleid" lasse er keine starten, "sondern ich lasse jemanden starten, um Leistung zu zeigen und schnellstmöglich runterzufahren. Es hat ja andere Läuferinnen auch betroffen, ich bin hier einfach korrekt vorgegangen."

Zum Vorwurf, er habe Tippler zu wenig beim Comeback-Versuch unterstützt, sagt Assinger: "Sie hätte alle Trainingskurse mitfahren und alle Konditionskurse bestreiten können. Der Abfahrtssport ist höchstgefährlich, wie wir wissen, da muss man zu 100 Prozent fit sein."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 21.03.2025, 10:54, 21.03.2025, 09:00
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