"Berufung gefunden"
ÖSV-Ass startet jetzt als Energetikerin durch
Chiara Mair galt als hoffnungsvolles Talent im ÖSV. Verletzungen warfen die 27-Jährige weiter zurück, nun schlug die Tirolerin einen neuen Weg ein.
29. Dezember 2022, der Heim-Slalom am Semmering – der bisher letzte Weltcup-Auftritt von Mair, die im ersten Durchgang ausschied. Es war das vorerst letzte von 46 Weltcuprennen der Tirolerin, die WM-Sechste im Slalom von Cortina 2021 war und in ihrer Karriere immerhin sechs Top-Ten-Platzierungen auf höchster Ebene einfuhr.
Im Dezember 2022 hörte Mair dann auf, hatte immernoch mit den Nachwirkungen eines Trainingssturzes aus dem Jahr 2019 mit einer schweren Gehirnerschütterung und zwei verschobenen Halswirbeln zu kämpfen. Im Sommer 2023 flog Mair dann aus dem ÖSV-Kader.
"Berufung gefunden"
Mittlerweile sind 432 Tage vergangen, in denen Mair kein einziges Rennen bestritten hat. Trotzdem ist die Karriere der 27-Jährigen noch nicht vorbei, wie die ehemalige Weltcup-Vierte von Schladming der "Tiroler Tageszeitung" erzählte. "Ich kämpfe weiter, gebe mir Zeit, ich dachte, es geht schneller, aber ich kann noch nicht auf dem Niveau fahren, wie ich möchte und weiß nicht, ob ich je wieder dorthin komme", erzählte Mair, die aktuell bei 80 Prozent stehe.
Der Ski-Weltcup der Damen auf einen Blick
"Ich hatte immer Angst davor, dass der Punkt kommt, mir eingestehen zu müssen, den Traum meiner Skikarriere endgültig zu beenden und dass ich dann im Nichts dastehe", meinte Mair weiter. Die Tirolerin nützte hingegen die Verletzungspause, auf eine ungewöhnliche Art und Weise: "Durch das Rennfahren habe ich meine Berufung gefunden, ich habe so viel durchgemacht mit meiner Kopfverletzung, persönlich und auch auf zwischenmenschlicher Ebene, dass ich das weitergeben möchte."
Das machen die Ex-ÖSV-Stars heute
Mair als Energetikerin
Mair will als Beraterin "in Harmonie" tätig sein, bietet energetische und spirituelle Behandlungen für Mensch und Tier an, dafür absolvierte die Tirolerin mehrere Ausbildungen, ist gerade dabei, einen Behandlungsraum einzurichten. "Ich wollte und musste mir ja auch immer selbst helfen. Wenn du am Boden bist, nicht mehr Auto fahren, zuweilen reden oder auf die Toilette gehen kannst, dann erkennst du erst: Nichts ist so wichtig wie die Gesundheit, die Balance zwischen Körper, Geist und Seele", meinte Mair weiter.
Es ist jedenfalls ein zweites Standbein. "Ich werde den Sport immer lieber, aber ich weiß nicht. ob ich für den Profisport noch bereit bin. Aber ich weiß, dass es mir gut tut und mich erfüllt, auch anderes im Kopf zu haben", so Mair.