Szene
"Österreichs Kulturszene hat Glück gehabt"
Für Star-Regisseur Christof Loy, der am Donnerstag mit „Zazà“ Premiere feiert, wäre Österreichs Kulturpolitik sogar ein Grund, hierherzusiedeln.
Schon mit seiner umjubelten Inszenierung von Mozarts "Così fan tutte" bei den heurigen Salzburger Festspielen hat Christof Loy (57) bewiesen, dass man trotz Corona große Oper spielen kann. Bei "Zazà" von Ruggero Leoncavallo soll das ab Donnerstag im Theater an der Wien nicht anders sein. Im "Heute"-Talk spricht der Deutsche vom Glück in Österreichs Kulturszene, das vielen Österreicher gar nicht so bewusst ist.
Christof Loy über …
… die Proben zu "Zazà"
"Es ist ein extremes Werk und verlangt den Sängern auch körperlich viel ab. Auch Nähe und Intimität. In Deutschland darf man sich ja nicht einmal anfassen, dort konnten sich die Kulturpolitiker auf kein Präventivkonzept für die Bühne wie in Österreich einigen. Das geht hin bis zu Absurditäten, dass Requisiten nur von zwei Personen benutzt werden dürfen, und auch das nur mit Handschuhen."
… Österreich als Vorbild
"Es war ein großes Glück, dass sich Leute wie Martin Kušej und Herbert Föttinger oder das Direktorium der Salzburger Festspiele starkgemacht und Einfluss ausgeübt haben. Und es war ein Glück, dass die Kulturpolitiker zugehört haben."
… die heimische Kulturpolitik
"Sie wäre für mich ein Grund, hierherzusiedeln. Alles, was erreicht wurde, konnte aber nur umgesetzt werden, weil die Menschen ihr Recht auf Kultur eingefordert haben. Und Salzburg hat bewiesen, dass die richtige Prävention klappt. 80.000 Karten wurden verkauft, und es ist niemandem etwas passiert."
… Corona vs. Kultur
"In vielen anderen Ländern ist man richtig besessen vom Thema Corona."
„"Mir scheint, dass die Österreicher eine Antwort darauf haben, und diese Antwort ist eindeutig Kultur."“
"Zazà" läuft von Donnerstag (19 Uhr) bis 27.9. im Theater an der Wien.