Wirtschaft

Österreicher trinken so wenig Bier wie noch nie

Eigentlich unglaublich: In Österreich wurde zuletzt so wenig Bier getrunken, wie noch nie. Mit 103,6 Litern pro Kopf ist Platz 2 allerdings sicher.

Leo Stempfl
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Vergeht den Österreichern die Lust auf Bier? 2021 wurde ein historisches Tief erreicht.
Vergeht den Österreichern die Lust auf Bier? 2021 wurde ein historisches Tief erreicht.
Getty Images/iStockphoto

Auch wenn das persönliche Erleben manchmal etwas anderes vermuten lässt: In Österreich wird derzeit so wenig Bier getrunken, wie noch nie. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 103,6 Litern wurde 2020/21 ein historischer Tiefstand erreicht. Das zeigen die am Freitag veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria.

Alleine in Hinblick auf den Vergleichszeitraum 2019/20 sank der Konsum um ganze 3,5 Liter pro Person. Eine mögliche Erklärung sind natürlich die Gastro-Lockdowns. Zudem waren die Orte des über die Grenzen schlagenden Alkoholkonsums, die Diskotheken, fast die gesamte Zeit über geschlossen. Andererseits tranken die Österreicher (zwangsläufig) mehr Alkohol zu Hause.

Auch die Teuerung könnte nun unter Umständen noch ihr Übriges tun. Immerhin war der Protest gegen das Überspringen der magischen Grenze von einem Euro pro Halber-Liter-Dose enorm. Mittlerweile sind Preise von über 1,20 Euro keine Seltenheit mehr. Nichtsdestotrotz liegt Österreich beim Konsum nach wie vor auf Platz 2 (deutlich hinter Tschechien und knapp vor Deutschland).

Kartoffel-Rekord

Gestiegen ist hingegen der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln – und zwar um 3,7 auf mittlerweile 61 Kilogramm pro Person. Das stellt den höchsten Wert seit 1995 dar. Für Gemüse können in der aktuellen Versorgungsbilanz leider keine Daten ausgewiesen werden, weil sie für ein Bundesland fehlen.

Die österreichische Ernte belief sich jedenfalls auf 5,7 Mio. Tonnen Getreide (+5 Prozent), 2,1 Mio. Tonnen Zuckerrüben (+6 Prozent), 886 000 Tonnen Kartoffeln (+18 Prozent), 481.000 Tonnen Obst (+21 Prozent) und 389.000 Tonnen Ölsaaten (-5 Prozent) geerntet. Die Weinproduktion belief sich auf 2,4 Mio. Hektoliter (+3 Prozent).

Die österreichische Landwirtschaft konnte den Bedarf an Wein zu 100 Prozent, an Getreide zu 94 Prozent, an Kartoffeln zu 90 Prozent, an Obst zu 48 Prozent, an Ölsaaten zu 47 Prozent und an pflanzlichen Ölen zu 25 Prozent decken.

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