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Österreicher berichten: "Um 3 Uhr Einschläge gehört"

Am zweiten Tag des Einmarschs russischer Truppen in die Ukraine wurde Kiew erreicht. Ein Paar aus dem Burgenland erlebt die Anschläge vor Ort.

Amra Duric
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Um 3 Uhr morgens wurden Irene und ihr Mann von Raketen aus dem Schlaf gerissen. "Wir haben um 3 Uhr und um 4:20 Uhr Einschläge mitbekommen", berichten sie gegenüber "Heute". Seit dem 14. Februar befinden sich die Burgenländer in der Ukraine. Grund dafür ist ihre Tochter, die heute auf die Welt kommen soll.

"Wir können nur Zuflucht in einem Kellerabteil suchen. Unsere Reisedokumente wurden uns heute wieder in die Wohnung zugestellt."

Ihren Kinderwunsch hat sich das Paar durch eine Leihmutterschaft erfüllt. Derzeit warten sie in einer Wohnung in Kiew auf die Geburt des Babys. "Die Reproduktionsklinik hat sich gestern gemeldet. Wir werden in unserer Wohnung auf unsere Tochter warten. Es wurde uns versprochen dass sie unsere Tochter zu uns gebracht wird. Zum Evakuierungsbunker können wir leider nicht. Wir können nur Zuflucht in einem Kellerabteil suchen. Unsere Reisedokumente wurden uns heute wieder in die Wohnung zugestellt", berichten die Österreicher.

Leere Regale im Supermarkt

Die nach Kiew vorgedrungenen russischen Einheiten sollen in gestohlenen Fahrzeugen und Uniformen der ukrainischen Armee vorgerückt sein und versucht haben, so hinter die Verteidigungslinien zu kommen. Irene und ihr Mann wollen ohne ihre Tochter nicht abreisen. "Wir lassen unser Kind nicht zurück", betonen sie.

In einem Supermarkt in Kiew wurden die Regale leer gekauft.
In einem Supermarkt in Kiew wurden die Regale leer gekauft.
privat

Behörden der ukrainischen Hauptstadt haben die Bevölkerung aufgerufen die Straßen zu meiden. In den Supermärkten, so zeigen Bilder, die die Burgenländer gemacht haben, sieht man leere Regale. "Die Menschen sind vor den Geschäften Schlange gestanden, um sich mit Lebensmitteln und Wasser zu versorgen."

Wie das ukrainische Innenministerium meldet, sind bei dem russischen Großangriff in den vergangenen 24 Stunden auch 33 zivile Ziele getroffen worden. Unter den Todesopfern sollen auch mindestens zwei Kinder sein – "Heute" berichtet live.