Oberösterreich
Asyl-Notstand – so schaut es in den Zelten wirklich aus
Die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten lässt die Wogen hochgehen. Erste Fotos aus dem Inneren zeigen, wie die Lebensumstände wirklich sind.
Am Boden eine hellbraune Plane, darauf nebeneinander mehrere Aufstellbetten, Decken ohne Bezug, keine Möbel oder Nachtkästchen. Daneben ein Heizstrahler, Handys sind an Verteilersteckdosen angeschlossen.
So leben Geflüchtete in den Zeltunterkünften, die derzeit in mehren Orten aufgestellt werden. "Heute" hat nun Fotos aus dem Inneren in St. Georgen im Attergau bekommen, sie dokumentieren die Lebensumstände der Menschen.
Wie berichtet hagelt es ja Kritik an dieser Art der Unterbringung. Lokalpolitiker und NGOs laufen Sturm: "Die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten war nie eine Lösung und kann keine sein", sagte etwa Andreas Schmollmüller von der Volkshilfe Oberösterreich gegenüber "Heute".
Der St. Georgener Bürgermeister Ferdinand Aigner (ÖVP) zeigt sich im Gespräch mit "Heute" vor Ort schwer verärgert. "Mit ausgeschaltetem Hirn hat man die Zelte aufgebaut", so Aigner. Es sei "menschenunwürdig", jetzt im Herbst Menschen in Zelten zu beherbergen.
"Schäme mich"
"Ich schäme mich dafür, in Österreich Menschen in Zelten unterzubringen!", fand der Ortschef deutliche Worte: "Da ist der Hausverstand weit, weit weg von jeder Realität."
Er ließ seiner Frustration am Montag freien Lauf: "Der Innenminister hat die dümmste Lösung gebracht, Flüchtlinge in Zelten unterzubringen!"
Blockade der "West" droht
Wie "Heute" berichtete, regt sich in der Bevölkerung Widerstand. Es soll einen Protestmarsch geben. Aigner: "Wir treffen uns am 26. Oktober um 10.30 Uhr vor dem Gemeindeamt und marschieren dann Richtung Autobahnauffahrt, um dort unseren Unmut kundzutun." Die Auffahrt soll gesperrt werden, man droht auch damit, die gesamte Westautobahn zu blockieren.