Wirtschaft

Öl-Hammer – Benzin-Schock an Tankstellen steht bevor

Die Ölpreise sind in den vergangenen Wochen kontinuierlich gesunken. Doch damit dürfte es vorerst vorbei sein – ein neuer Preis-Hammer steht bevor.

Nicolas Kubrak
Die Entscheidung der OPEC-Staaten könnte sich drastisch auf die Benzinpreise auswirken.
Die Entscheidung der OPEC-Staaten könnte sich drastisch auf die Benzinpreise auswirken.
Unsplash

Die Allianz OPEC+, die Organisation erdölexportierender Länder, hat eine überraschende Drosselung der Ölproduktion angekündigt. Von Mai an dürfte die Produktion damit um eine Millionen Barrel (117,35 Mio. Liter) pro Tag niedriger ausfallen.

"Freiwillige Kürzung"

Saudi-Arabien führte das Kartell heute mit einer geplanten Förderkürzung von 500.000 Barrel pro Tag an. Das saudische Energieministerium erklärte, es handle sich um eine "freiwillige Kürzung“. Andere Mitglieder wie Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate und Algerien folgten dem Beispiel, während Russland seine Produktionskürzung bis Ende 2023 fortsetzen will. Diese Kürzung war im März in Kraft getreten und sollte eigentlich Ende Juni auslaufen.

Erheblicher Einfluss

Von Mai an wird es also rund eine Million Barrel weniger auf den Markt strömen, ab Juli sind dann mehr als eineinhalb Millionen Barrel weniger als bisher gedacht. Die Welt muss damit ab Mitte des Jahres mit deutlich weniger Erdöl aus Ländern des Kartells auskommen.

Die aus 23 Ländern bestehende OPEC+ hat nach wie vor einen enormen Einfluss – sie hat einen weltweiten Marktanteil von etwa 40 Prozent. Der Verbund besteht aus den traditionellen OPEC-Kartells und zusätzlichen Ländern, die eigentlich nicht der OPEC angehören. Dazu zählt auch Russland.

Preis-Schock an Tankstellen?

Dieser Schritt kommt überraschend, hatten die OPEC-Staaten bis zuletzt eine konstante Förderung signalisiert. So hatte etwa der saudische Energieminister Abdulaziz bin Salman noch vor wenigen Wochen gesagt, das Produktionsziel der OPEC+ solle bis Ende des Jahres beibehalten werden. 

Eine Reaktion am Ölmarkt wird erst ab Montag zu beobachten sein, da am Wochenende kein Handel stattfindet. In den letzten Wochen sind die Preise kontinuierlich gesunken und waren im März auf dem niedrigsten Stand seit Ende 2021. Die Entscheidung des Kartells dürfte Experten zufolge den Inflationsdruck auf der ganzen Welt wieder verstärken und die Zentralbanken zwingen, die Zinssätze länger hoch zu halten und damit das Risiko einer Rezession zu erhöhen. Somit dürfte es an Tankstellen erneut zu einem Preis-Schock kommen.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock