Bau-Verzögerungen

Öffi-Stadtrat Hanke: "Ich möchte mich entschuldigen"

Wochen bei den Bim-Linien 43 und 44, Jahre beim U2/U5-Ausbau:  Hanke sagt "sorry" – und gibt eine Preisgarantie für die Jahreskarte.

Claus Kramsl
Öffi-Stadtrat Hanke: "Ich möchte mich entschuldigen"
Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) entschuldigt sich für die Verzögerungen beim Öffi-Bau.
Helmut Graf

Statt zum Schulstart sind die Bim-Linien 43 und 44 nun erst ab 21. September im Vollbetrieb unterwegs. Bei der Linie U2, die bereits seit Herbst 2023 wieder ab dem Karlsplatz fahren sollte, kam es zu einer Verzögerung von einem Jahr. Und auch beim Projekt U2/U5 müssen Öffi-Fahrer viel Geduld aufbringen: Die Verlängerung der U2 bis zur derzeitigen S-Bahn-Station am Matzleinsdorfer Platz verzögert sich empfindlich. Fertigstellung: "Voraussichtlich 2030." Hier kommt noch eine Kostenexplosion von 300 Millionen Euro dazu. Grund: pandemie- und geopolitisch bedingte Inflation.

Entschuldigung und gute Nachrichten

Im Gespräch mit "Heute" versteht Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) den Ärger der Öffi-Nutzer – und entschuldigt sich: Man sei derzeit "in gewissen Bereichen in einer Optimierungsphase. Deshalb möchte ich mich auch entschuldigen. Es geht leider nur mit einer gewissen Anzahl von Wochen von Verspätung erst so richtig wieder los für wesentliche Bereiche, auch bei der U2. Aber wir tun alles, um hier schnellstmöglich an den Start zu gehen und ich bin da in laufender permanenter Abstimmung mit den Geschäftsführerinnen der Wiener Linien, um das schnellstmöglich zu ermöglichen", so Hanke.

Ich denke hier nicht an das Ende des Herbsts. Der Oktober könnte ein realistischer Monat sein.
Peter Hanke
zum U2-Betrieb ab Karlsplatz

Im Bezug auf die U2 und einen Termin für die Wiederaufnahme des Betriebs ab dem Karlsplatz hat Hanke eine gute Nachricht: "Ich denke hier nicht an das Ende des Herbsts. Der Oktober könnte ein realistischer Monat sein."

Preisgarantie für Jahreskarte der Wiener Linien

Manche Tickets der Wiener Linien wurden mit 1. Juli im Zuge der Vereinheitlichung mit dem VOR angehoben – "Heute" berichtete. Aber was ist mit der Jahreskarte der Wiener Linien, die seit 2012 unverändert 365 Euro kostet? Hier gibt Hanke eine Preisgarantie ab: Bis 2026 soll es hier keine Anpassung geben. "Wir sehen das als unseren Beitrag, Wien klimafit zu machen", so Hanke zu "Heute".

Ich glaube, lebt man in diesem Wien, ist das öffentliche Verkehrsnetz großartig.
Peter Hanke
Öffi-Stadtrat

Mit dem 365-Euro-Ticket sei Wien "unschlagbar" und das Angebot würde viele vom Auto in die Öffis bringen: "Mit einer Million Jahreskarten-Beziehern gehen wir den richtigen Weg. Und wir sehen auch, dass wir mit dem Öffi-Ausbau viel mehr Frequenz noch einmal in den U-Bahn- und Straßenbahn- und Busbereich bringen." Das Auto "verteufeln" wolle er aber nicht: "Jeder braucht für seinen Weg eine andere Möglichkeit, möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Ich glaube, lebt man in diesem Wien, ist das öffentliche Verkehrsnetz großartig", so der Öffi-Stadtrat.

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    Beim Rathaus werden sich die U2 und die U5 kreuzen. (c) Arch Mossburger Datenquelle: Stadt Wien-data.wien.gv.at
    Beim Rathaus werden sich die U2 und die U5 kreuzen. (c) Arch Mossburger Datenquelle: Stadt Wien-data.wien.gv.at
    (Bild: zVg)

    Auf den Punkt gebracht

    • Öffi-Stadtrat Peter Hanke entschuldigt sich für die Verzögerungen bei den Bim-Linien 43 und 44 sowie beim U2/U5-Ausbau, der sich bis 2030 verzögern wird und zusätzliche Kosten von 300 Millionen Euro verursacht
    • Trotz der Preiserhöhungen bei einigen Tickets garantiert Hanke, dass die Jahreskarte der Wiener Linien bis 2026 unverändert bei 365 Euro bleibt, um Wien klimafreundlicher zu machen
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