ÖFB-Streit: Präsident machte Neuhold ein Angebot

Schon wochenlang wird über die Personalie Bernhard Neuhold im Österreichischen Fußballverband gestritten. Der Geschäftsführer der ÖFB-Wirtschaftsbetriebe sollte eigentlich einer Umstrukturierung der Geschäftsführung zum Opfer fallen, genauso wie sein langjähriger Widersacher Thomas Hollerer, der ÖFB-Generalsekretär. Künftig sollen ein Sport-Vorstand, Peter Schöttel, ein Wirtschafts-Vorstand und ein übergeordneter CEO die Geschicke des Verbandes lenken.

Österreichs Nationalspieler und Teamchef Ralf Rangnick setzten sich zuletzt öffentlich für den Verbleib Neuholds beim Verband ein. Dieser gilt als Vertrauensmann des Teams, ist für die Organisation der ÖFB-Lehrgänge, aber auch für die Prämienverhandlungen verantwortlich. Der Mannschaftsrat und eben Teamchef Rangnick in seiner denkwürdigen Brandrede vor der Reise nach Kasachstan sprachen sich zuletzt klar für Neuhold aus.

Ein Angebot an Neuhold

Präsident Mitterdorfer möchte derweil aber die Trennung von Neuhold als ÖFB-Geschäftsführer nicht überdenken. "Es ist der derzeit bestehende und aufrechte Präsidiumsbeschluss, dass in der Geschäftsführung die Dienstverhältnisse aufzulösen sind. Sowohl von Hollerer, als auch von Neuhold", erklärte ÖFB-Boss Mitterdorfer nach der Rückkehr von der Kasachstan-Reise im "ORF". Gleichzeitig meinte der Kärntner aber: "Ich verstehe die Spieler und das Trainerteam, die sind seit Jahren mit Bernhard Neuhold befreundet."

Österreichs Verbandsboss bestätigte auch, Neuhold einen Kompromissvorschlag gemacht zu haben. "Ich habe vor einigen Tagen Neuhold angeboten, darüber nachzudenken, ob es für ihn eine Möglichkeit wäre, im Rahmen des Teammanagements, also in einer anderen Aufgabenstellung, weiter für den ÖFB tätig zu sein", so der Kärntner. Rangnick hatte sich im Zuge der Professionalisierung des Verbandes für die Einstellung eines Teammanagers ausgesprochen. Neuhold soll diese Rolle aber, so wird kolportiert, als "Degradierung" empfinden.

Für kommenden Freitag wurde jedenfalls in Wien eine außerordentliche ÖFB-Präsidiumssitzung einberufen, dabei hätte ein ordentliches Treffen des Gremiums eine Woche später ohnehin stattgefunden. Zum Thema "Personalia – aktueller Stand und weitere Vorgehensweise".