Bartosch wurde als Nachfolger des zurückgetretenen Ex-Verbandpräsidenten Klaus Mitterdorfer bestimmt, soll den ÖFB führen, bis im Rahmen einer Hauptversammlung im Mai ein fixer Nachfolger gefunden ist.
Am Freitag steigt nun eine Präsidiumssitzung in einem Wiener Hotel, in der Bartosch, Fußball-Präsident der Steiermark, einen umstrittenen Plan umsetzen möchte: die Aufhebung der ausgesprochenen Kündigungen von Generalsekretär Thomas Hollerer und Geschäftsführer Bernhard Neuhold, die Mitterdorfer im Zuge der geplanten weitreichenden Umstrukturierungen des Verbandes noch vor seinem Rücktritt aussprach. Das einzige Problem dabei: Im zerstrittenen Präsidium droht wieder Streit. Denn ob dieser Vorschlag bei den Präsidiumskollegen eine Mehrheit findet, ist offen.
"Es geht um die Handlungsfähigkeit des ÖFB", meinte Bartosch gegenüber der "APA", durch die Rücknahme der Kündigungen wolle sich der Interimspräsident Luft verschaffen. "Ich weiß, dass die Rücknahme der Kündigungen wieder ein Schritt zurück ist, aber den mache ich gerne, wenn ich danach drei nach vorn machen kann", so Bartosch weiter. Brisant ist allerdings, dass eine Abstimmung über die Aufhebung der Kündigungen nicht auf der Tagesordnung steht, der Interimspräsident die Mehrheiten ausloten möchte.
Hollerer und Neuhold sind schon jahrelang zerstritten, ihre Kündigungen würden mit 31. Mai wirksam werden. Zuletzt mischte sich auch Österreichs Teamchef Ralf Rangnick ein, bezog klar Stellung für Neuhold, der unter anderem die Lehrgänge mitorganisierte und die Prämienverhandlungen führte. Auch die Fußballstars selbst sprachen sich für einen Neuhold-Verbleib aus.
Sollten beide gehen müssen, würde eine Lähmung des ÖFB bis zum März drohen, argumentierte Bartosch. 13 Tage vor der Kündigung Ende Mai steigt dann die ÖFB-Hauptversammlung, bei der der neue ÖFB-Präsident bestellt wird. Dann könnte alles wieder anders sein.