Fussball

ÖFB-Debütant Holzhauser: "Schnell bin ich im Kopf"

Österreich testet heute in Klagenfurt gegen Griechenland. Teamchef Franco Foda gibt einigen Neuen eine Chance. Unter anderen Raphael Holzhauser.

Erich Elsigan
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Raphael Holzhauser debütiert im ÖFB-Team.
Raphael Holzhauser debütiert im ÖFB-Team.
Imago Images

Debüt mit 27! Belgien-Legionär Raphael Holzhauser läuft heute (20.30 Uhr) gegen Griechenland zum ersten Mal im Nationalteam auf. Der "Spätberufene" verrät im "Heute"-Interview, wie es dazu kam.

"Heute": Herr Holzhauser, waren Sie überrascht, als in der Vorwoche Franco Foda am Telefon war?

Raphael Holzhauser: "Überrascht ist das falsche Wort. Ich bin schon überzeugt von mir. Ich habe bei meinem Klub Beerschot in den letzten Wochen und Monaten gute Leistungen gezeigt, deshalb habe ich schon auf einen Anruf des Teamchefs gehofft."

Mit fünf Toren und fünf Assists führen Sie nach acht Runden die Scorerwertung in Belgien an. Wie ist das möglich?

"Ich spiele jetzt eine offensivere Position als zu meiner Austria-Zeit. Ich bin meist der Zehner, habe mehr Aktionen nach vorne, komme häufiger zum Abschluss. Das taugt mir sehr."

Oder liegt es gar an der Trikot-Farbe?

"Vielleicht. Beerschot spielt wie die Austria in violett. Und in Wien ist es ja auch nicht so schlecht für mich gelaufen."

Vor Ihnen kickten bereits Rubin Okotie und Jimmy Hoffer bei Beerschot. Haben Sie bei ihnen vor der Vertrags-Unterschrift nachgefragt? 

"Ja, mit Rubin war ich kurz in Kontakt. Er hat mir nur Positives vom Verein und der Stadt berichtet. Es hat sich alles bestätigt. Der Klub ist super aufgestellt. Das Stadion ist schon etwas älter, aber die Atmosphäre ist toll – sofern Fans da sein dürfen. Derzeit sind bei Heimspielen 3.500 erlaubt."

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    Kritiker meinen, Sie seien ein "Stehgeiger". Ihr Konter?

    "Ich bin nicht der schnellste Fußballer, aber in meiner Rolle ist das nicht entscheidend. Wichtiger ist, im Kopf schnell zu sein."

    Wer in Belgien aufzeigt, dem steht die Fußball-Welt offen. Wo soll die Reise noch hingehen?

    "Ich habe gelernt, dass man nicht zu weit in die Zukunft blicken sollte. Ich genieße den Moment, fokussiere mich auf das Hier und Jetzt. Der Rest kommt ganz von alleine."

    Sie sind ein Spieler, der polarisiert und den Doppelpass mit den Fans beherrscht. Leiden Sie besonders unter den leeren Stadien?

    "Sicher, jeder Fußballer spielt am liebsten vor vielen Zuschauern. Das mit dem Polarisieren sehe ich allerdings anders. So lange die Fans des Gegners nicht meine Familie bedrohen, habe ich keine Probleme mit ihnen."

    Gehen Ihnen die Rapid-Fans ab? Sie galten stets als Reizfigur.

    "Ganz egal, welche Antwort ich jetzt gebe, sie wird mit Sicherheit gegen mich verwendet. Sagen wir einfach so: Die Wiener Derbys haben immer sehr viel Spaß gemacht."

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