Wirtschaft

ÖGB-Chef sagt an – so hoch sollen die Löhne steigen

Wolfgang Katzian wurde erneut als ÖGB-Präsident bestätigt. Frisch gestärkt will er nun die heurigen Lohnverhandlungen starten – mit großen Zielen.

Rene Findenig
ÖGB-Chef Wolfgang Katzian will nicht nur die Löhne erhöhen, sondern auch die Urlaubszeit bei gleichzeitiger Arbeitszeitverkürzung.
ÖGB-Chef Wolfgang Katzian will nicht nur die Löhne erhöhen, sondern auch die Urlaubszeit bei gleichzeitiger Arbeitszeitverkürzung.
Screenshot ORF

Der frisch bestätigte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian zeigte sich am späten Donnerstagabend in der ORF-"ZIB2" bei Moderator Martin Thür kämpferisch. Er wolle harte Lohnverhandlungen angesichts der hohen Inflationsrate führen. Es gilt "prinzipiell auch heuer", dass es keinen Lohnabschluss unter der rollierenden Inflation geben solle, so Katzian. Das sei die "Basis für alle Verhandlungen". Garantieren werde er zwar "überhaupt nix", die Zielsetzung sei aber eine Erhöhung nicht unter zehn Prozent – in dieser Höhe bewege sich die rollierende Inflation aktuell.

In den letzten zwölf Monaten seien die Preise gestiegen, die Löhne müssten natürlich nachziehen, so der ÖGB-Chef. Die Bundesregierung setze laut Katzian keine Maßnahmen, um die Teuerungen zu dämpfen, da dürfe sie sich "nicht wundern", wenn man hohe Inflationserhöhungen bei den Löhnen anstrebe. Das Spiel kenne Katzian übrigens schon: Erst würden Unternehmen tolle Gewinne präsentieren, dann im Juli würden "plötzlich die Gewitterwolken" aufziehen und gesagt werden, dass man kein Geld für hohe Lohnsteigerungen habe.

"Nicht auf der Nudlsuppn dahergschwommen"

"Die Inflation ist gewinngetrieben", so Katzian, man sei ja nicht "auf der Nudlsuppn dahergschwommen". Die Menschen würden das Geld brauchen, um ihren Lebensalltag bestreiten zu können, so der ÖGB-Chef. Auch bei den Energiepreisen sei nichts passiert, wenn sich da bis September weiter nichts tue, werde man da "auch nochmal draufdrücken müssen", sagte Katzian. Und an die Politik richtete er aus: Wenn es keine echten, inflationsdämpfenden Maßnahmen gebe, "braucht man mit uns über andere Maßnahmen nicht reden".

Katzian gehe es aber nicht nur um höhere Löhne, sondern auch um mehr Urlaub und weniger Arbeitszeit. Die Arbeitszeitreduktion sei ein ganzheitliches Thema, so Katzian, in einzelnen Kollektivverträgen sei sie bereits umgesetzt. Und es solle auch leichter werden, die sechste Urlaubswoche zu erreichen, "das wollen wir auf jeden Fall umsetzen". Die Begrenzung der Arbeitszeit habe vor allem einen gesundheitlichen Aspekt. Die Produktivität sei um 100 Prozent gestiegen, "das ist nicht nix", so Katzian, und da "soll mir einer erklären", warum eine Arbeitszeitverkürzung nicht möglich sein solle.  

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>16.09.2024: Damm in NÖ gebrochen – zweite Welle rollt heran.</strong> Ausnahmezustand in Österreich! NÖ ist ein Katastrophengebiet, die Schulen sind im Notbetrieb – in Wien kommt es zu U-Bahn-Ausfällen. <a data-li-document-ref="120059069" href="https://www.heute.at/s/damm-in-noe-gebrochen-zweite-welle-rollt-heran-120059069">Weiterlesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120059026" href="https://www.heute.at/s/vor-einem-monat-gekauft-flutopfer-verliert-traumauto-120059026"></a>
    16.09.2024: Damm in NÖ gebrochen – zweite Welle rollt heran. Ausnahmezustand in Österreich! NÖ ist ein Katastrophengebiet, die Schulen sind im Notbetrieb – in Wien kommt es zu U-Bahn-Ausfällen. Weiterlesen >>>
    HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com