Ski-Superstar verblüfft
Odermatt kündigt an, seine Top-Disziplin zu streichen
Der Schweizer Marco Odermatt feierte 23 seiner 37 Weltcup-Siege im Riesentorlauf. Genau diese Disziplin will er in einigen Jahren opfern.
Seit drei Jahren ist Marco Odermatt im Ski-Zirkus das Maß aller Dinge. Der Schweizer eroberte in diesem Zeitraum stets den Gesamtweltcup, holte drei Riesentorlauf-Kugeln, zwei im Super-G und heuer auch jene in der "Königsdisziplin" Abfahrt.
Vor allem im Riesentorlauf beißt sich die Konkurrenz die Zähne am Olympiasieger aus. Bis zum Saison-Finale in Saalbach gewann Odermatt heuer sämtliche Rennen.
Spannender verliefen freilich die Abfahrts-Bewerbe, packend das Kristall-Duell mit Cyprien Sarrazin. "Im Riesenslalom bin ich schon beinahe für mich selber gefahren oder konnte mich nur selber schlagen. Das ist im Speed anders, wo du Fahrer gegen Fahrer hast. Dann muss ich mehr ans Limit gehen, um die entscheidenden Hundertstel rauszuholen", sagt der 26-Jährige im Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung".
Kann er sich vorstellen, irgendwann nur noch Speed-Rennen zu bestreiten? Odermatt überrascht mit seiner Antwort.
"Ja, gut sogar. Drei Disziplinen zu fahren ist sehr intensiv, mental wie körperlich. Das werde ich kaum noch zehn Jahre lang so machen. Vielleicht noch drei, vier Jahre, bis die kommenden Großanlässe vorbei sind." Sprich: Nach den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand/Cortina und Odermatts Heim-WM in Crans-Montana 2027 könnte Schluss mit Riesentorlauf sein.