Wirtschaft

Obst, Öl, Klopapier – das geht den Supermärkten aus

Der Krieg in der Ukraine verschärft auch Situation für Supermärkte. Der Handelsverband berichtet über Probleme bei diversen Gütern. Die ganze Liste.

Nikolaus Pichler
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Der Handelsverband will aktuell von keinen Engpässen sprechen, räumt jedoch Lieferprobleme bei einigen Gütern ein. 
Der Handelsverband will aktuell von keinen Engpässen sprechen, räumt jedoch Lieferprobleme bei einigen Gütern ein. 
Hu Jingchen Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Schon seit Beginn der Pandemie im Jahr 2020 klagen Händler über Lieferprobleme. Der Krieg in der Ukraine verschärft die Situation nun zusätzlich und zwingt die globale Wirtschaft in die Knie. Das bestätigt auch der Handelsverband. "Sowohl im Lebensmittel – als auch im Non-Food-Handel ist aktuell neben der Ukraine-Krise insbesondere die Corona-Situation in China eine Herausforderung", heißt es auf "Heute"-Anfrage. 

"Heute" hat beim Handelsverband nachgefragt, wo es derzeit zu Lieferproblemen kommt. Handelsverband-Geschäftsführer hat Rainer Will hat geantwortet und betont: "Lieferverzögerungen sehen wir zurzeit im großen Stil bei Sonnenblumen- und Rapsöl sowie bei Mehl. Vereinzelt gibt es auch Lücken bei Teigwaren und Konserven."

In der Lebensmittel-Sparte betroffen sind laut Handelsverband auch Obst und Gemüse. "Die Ware ist zum Teil nur zu extrem hohen Preisen verfügbar. Die Österreichware kommt hier erst langsam (Saisonalität) und international gibt es Herausforderungen, unter anderem durch Regenfälle in Spanien und Eigenbedarfsanmeldungen aus Ländern wie Marokko."

Tampons stellen Händler vor Herausforderung

Doch auch ein weiteres Produkt, das bereits seit Beginn der Pandemie in aller Munde ist, kann aktuell nur in reduzierterem Ausmaß geliefert werden: Klopapier. "Bei Hygienepapier kommt es auch zu Kürzungen, aber keinen Totalausfällen", bestätigt Will. Der Handelsverbands-Chef liefert auch ein weiteres Beispiel. "Damenhygiene-Produkte sind schon seit letzten Sommer eine Herausforderung – das hat sich durch den Ukrainekonflikt noch verschärft", so Will.

Von Engpässen könne dennoch keine Rede sein, heißt es weiter von ihm dazu. "Es gibt derzeit in Österreich kein Versorgungsproblem mit Lebensmitteln, das eine Rationierung notwendig machen würde. Es kann logistikbedingt da oder dort mal zu Verzögerungen bei der Auslieferung kommen, aber richtige Engpässe gibt es fast keine", beruhigt Will. "Wie groß die daraus resultierenden Lieferverzögerungen und -engpässe tatsächlich sind, werden die nächsten vier Monate zeigen."

Preise schießen in die Höhe

Die explodierende Inflationsrate treibt Verbrauchern dagegen schon jetzt Sorgenfalten in die Stirn. Zwar liegt die Teuerung bei Nahrungsmitteln und alkoholischen Getränken (+5,8 Prozent) im März insgesamt unter der Inflation des Vergleichsmonats (+6,8 Prozent). Dennoch dürfte so manchem Österreich bei einem Blick auf die aktuellen Zahlen der Statistik Austria das Grauen kommen.

So teuer ist dein Einkauf im März geworden

Fleisch +4,1 Prozent
➤Brot und Getreideerzeugnisse +7,2 Prozent
➤Gemüse +9 Prozent
➤Milch, Käse und Eier +5,5 Prozent
➤Öle und Fette +13,3 Prozent
➤Limonaden +10,5 Prozent
➤Kaffee +12,3 Prozent
➤Obst +4,7 Prozent

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