Österreich
ÖAMTC vs. Vassilakou: Keine toten Radfahrer!
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou rechtfertigt den Umbau am Getreidemarkt mit Verkehrssicherheit. ÖAMTC: Fake-News!
Als Begründung für den Umbau des Getreidemarkts, der zur Streichung einer Fahrspur führen soll, hat Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou am Montag die Verkehrssicherheit für Radfahrer ins Treffen geführt.
Vassilakou meinte, es gehe darum, "tödliche Unfälle und schwere Verletzungen zu vermeiden". Diese Aussage kritisiert am Dienstag der ÖAMTC in einer Aussendung scharf.
"Seit Beginn der elektronischen Erfassung des Unfallgeschehens 2013 sind in dem betroffenen Abschnitt keine tödlichen Unfälle mit Radfahrerbeteiligung bekannt. In dem Bereich ereignete sich 2013, 2014 und 2015 jeweils ein Radfahr-Unfall mit Personenschaden, wobei an zwei dieser Unfälle Pkw beteiligt waren. Bei so wichtigen Themen sollten wir alle bei einer faktenbasierten Diskussion bleiben", sagt Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung.
"Versuch, Autofahrer gegen Radfahrer auszuspielen"
Zum wiederholten Male erläutert Wiesinger, dass der ÖAMTC keine Einwände gegen einen Ausbau des Radweges in Richtung Wienzeile habe. Die Umgestaltung müsse allerdings nicht zu Lasten des Autoverkehrs gehen.
"Den Radweg Richtung Museumsquartier sollte man über die Nibelungengasse führen. Das wäre deutlich sicherer, stellt eine Anbindung an das bestehende Radwegenetz her und würde keine Fahrspur kosten. Die geplante Lösung ist eine Fehlplanung und versucht, Autofahrer gegen Radfahrer auszuspielen", so Wiesinger.
ARBÖ: "Sämtliche Projekte fördern Stau"
Auch der ARBÖ ist gegen die Pläne am Getreidemarkt. "Geht man davon aus, dass ein Fahrzeug im Leerlauf pro Stunde bis zu einem Liter Treibstoff verbraucht, ergibt dies bei 1000 Autos, die auch nur 15 Minuten im Stau stehen, eine Summe von 250 Liter Treibstoff, die in die Luft geblasen werden", sagt ARBÖ-Pressesprecher Sebastian Obrecht.
Diese Umweltbelastung nehme ausgerechnet die grüne Verkehrsstadträtin nicht nur beim Getreidemarkt in Kauf: "In den vergangenen Monaten wurden ständig neue Pläne bekannt, wo Fahrspuren reduziert werden sollen. Sämtliche Projekte fördern Staus und haben weder einen positiven Effekt auf die Umwelt, noch auf ein gedeihliches Miteinander aller Verkehrsteilnehmer", meint Günther Schweizer, ARBÖ Wien-Landesgeschäftsführer. (mle)