Szene
Ö3-Moderatorin rechnet mit Gangsta-Rappern ab
Elke Rock moderiert jeden Freitag die Austria Top 40. Diese strotzen vor Rap-Musik. Das ist der Moderatorin jetzt zu viel.
"Ab heute weht ein anderer Wind", schreibt Ö3-Moderatorin Elke Rock in einem eigenen Blog auf auf der Homepage des Radiosenders. Rock ist jeden Freitag zu hören, wenn die offiziellen Verkaufscharts präsentiert werden. Diese werden seit einiger Zeit von Rap-Musik förmlich dominiert. Woche für Woche steigen neue Rapsongs in der Hitparade ein. Meistens auch sehr hoch. In dieser Woche steht beispielsweise der Wiener RAF Camora mit dem umstrittenen Song "Vendetta" an der Spitze.
Elke Rock platzt nun offenbar der Kragen. In ihrem "Charts-Blog" stellt sie klar: "Nicht ICH such diese Songs aus, sondern sie werden geklickt, geliked, gestreamt... millionenfach von vorwiegend Jugendlichen, die ihre Rapstars und deren Musik verehren." Die Moderatorin kritisiert vorrangig die Frauenfeindlichkeit und Gewalt im Hiphop. Ihre persönliche Schmerzgrenze sei damit erreicht.
Dieser Song wurde am Freitag nicht in den Charts gespielt
Keine Rap-Songs mehr in den Charts?
Ihr sei es bewusst, dass sie auf einem schmalen Grat wandere. Denn Geschmäcker seien verschieden und die künstlerische Freiheit dürfe nicht beschnitten werden. Für sie sei aber klar: "Ich sehe die Grenze dort, wo Männer in Designer-Trainingsanzügen Frauen auf ihre Körbchengröße reduzieren, als Bitches und Schlampen bezeichnen und diese zwischen viel Bling Bling und teuren Autos als nettes, wenig bekleidetes Accessoire vorführen."
Am Freitag möchte sie nun einigen Rappern keine Plattform in ihrer Show bieten. So wurden beispielsweise Songs vom Berliner Rapper Capital Bra einfach übersprungen. Elke Rock dazu: "Ich nehme mir sicher kein Blatt mehr vor den Mund".