O du Prächtiger! Christbaum vor Rathaus aufgestellt

Im Frühtau zum Rathaus er zog, fallera: Gegen 7 Uhr früh,traf die stattliche Fichte aus Rastenfeld im niederösterreichischen Waldviertel auf dem Wiener Rathausplatz ein und wurde ohne viel Pomp, aber mit zwei großen Kränen, aufgestellt.

Baum stammt heuer von Privatperson

Der Christbaum ist nicht nur außergewöhnlich schön gewachsen. In den vergangenen Jahren zeichneten sich die aufgestellten Bäume oft durch viele kahle Stellen aus, was für Spott und Hohn sorgte. Und die Fichte hat auch eine interessante Geschichte: Vor wenigen Jahren fiel einem Forstmitarbeiter des Landes NÖ ein prachtvoller Baum in Rastenfeld auf, der Grundbesitzer wollte ihn anfangs aber nicht hergeben. Heuer wurde erneut angefragt – und man konnte den Mann überreden, die stattliche Fichte für den Wiener Rathausplatz bereitzustellen. Dafür bekam der Baum-Besitzer eine Ablöse, über die Höhe wird geschwiegen.

Dass ein Baum aus einem einzelnen Privatgrundstück kommt, sei doch "untypisch", heißt es seitens des Landes NÖ gegenüber "Heute". Normalerweise kommen die Baumspenden aus Wäldern. Laut "Heute" Infos war der Baum 34 Meter hoch, musste aber auf 28 Meter gekürzt werden, damit er auf das Areal am Rathausplatz gut hineinpasst.

"Seit mittlerweile 65 Jahren ist es Tradition, dass die Bundesländer, und seit 1981 auch Südtirol, Wien einen Weihnachtsbaum schenken. Es ist eine liebgewonnene Tradition, die auch den Zusammenhalt zwischen den einzelnen Bundesländern deutlich macht. Es freut mich, dass uns heuer wieder unser Nachbar Niederösterreich einen Baum zur Verfügung stellt", so Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

"Mit dem Christbaum am Wiener Rathausplatz bringt Niederösterreich die Bundeshauptstadt zum Strahlen. Ich freue mich sehr über diese Tradition. Denn sie ist ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit unserer beiden Bundesländer, das zeigt: Gemeinsam gelingen uns die schönsten Dinge", betont Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

80 Jahre alt, 85 Zentimeter Stammdurchmesser, 34 Meter hoch

Beim Baum handelt es sich einmal mehr um eine Fichte mit weit ausladenden, dichten grünen Ästen, die ihm die schöne Form einer Kerze geben. Aufgewachsen in der Nähe des Purzelkamps, einem Zufluss der Kamp, war die stattliche Fichte stets gut mit Wasser und durch ihre weitreichenden Wurzeln auch mit Nährstoffen versorgt. So konnte sie in nur 80 Jahren die stattliche Höhe von 34 Metern und einen Stammdurchmesser von 85 Zentimetern erreichen.

Baum bekommt heuer erstmals Kugeln

In den kommenden Tagen wird der Baum - auch das hat lange Tradition - von den Gärtner*innen des Wiener Stadtgartenamts (MA 42) liebevoll in Szene gesetzt: Äste, die beim Transport durch das Eigengewicht des Baums beschädigt wurden, werden nachgebohrt und das Nadelkleid der Fichte nach der langen Fahrt da und dort so verdichtet, dass sie sich zur Eröffnung des Wiener Christkindlmarkts am 15. November von ihrer besten Seite zeigt.

Wurde der Baum bislang ausschließlich mit Lichterketten dekoriert, wird er in diesem Jahr zusätzlich mit rund 1.000 festlichen Weihnachtskugeln geschmückt. Die neuen Kugeln verleihen dem Baum eine besonders stimmungsvolle Anmutung und lassen ihn in einem noch schöneren Licht erstrahlen, heißt es vom Stadt Wien Marketing.

Feierliche Illuminierung am 16. November

Am Samstag, 16. November, wird Wiens Weihnachtsbaum im Beisein von Bürgermeister Michael Ludwig und Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) feierlich illuminiert - und mit ihm auch die weihnachtliche Lichterlandschaft des Wiener Christkindlmarkts, allen voran der bei Besuchern so beliebte "Herzerlbaum" im Rathauspark.

1959 wurde der erste Weihnachtsbaum auf dem Rathausplatz aufgestellt und seit 1975 bildet er auch den zentralen Punkt des Wiener Christkindlmarkts, der in diesem Jahr seinen festen Standort vor dem Rathaus fand. Das Land Niederösterreich spendet heuer zum siebten Mal einen Baum für Wien, zuletzt war dies 2012 der Fall.