Skandal-Party in Moskau
Nur Socke am Penis – Russen-Rapper (25) muss zur Armee
Die Skandal-Party der Moskauer Prominenz hat für Rapper Vacío knallharte Folgen: Obwohl eigentlich untauglich, muss er nach der Haft nun zum Militär.
Tiefer Absturz in der russischen High Society. Ende Dezember sorgte die ausgelassene "Fast-Nackt-Party" von It-Girl und TV-Moderatorin Anastasia Iwlewa (32) in einem Moskauer Nachtclub "Mutabor" für einen Riesenskandal.
Fotos und Videos der ausgelassenen Feier zeigten Russen-Promis in Dessous oder aufreizenden Kostümen, die nicht mehr viel der Fantasie überließen. Darunter auch Xenija Sobtschak, die Tochter von Wladimir Putins Polit-Mentor Anatoli Sobtschak, in einem transparenten Kleid mit Stacheldrahtmuster.
Die Aufnahmen erreichten auch die russischen Frontlinien, wo Soldaten mit Wut reagierten und sich plötzlich die Frage stellten, die Putin keinesfalls aus den Schützengräben hören will: Für was für Menschen kämpfe ich hier eigentlich? Der mittlerweile erzkonservative Staatsapparat des Kremls reagierte mit bisher ungewohnter Härte.
Das Etablissement der frivolen Feier wurde für vorerst drei Monate behördlich dicht gemacht, die Teilnehmer sahen sich reihenweise zu öffentlichen Entschuldigungen für ihre lasziven "Entgleisungen" genötigt, verloren Werbeverträge, ausstehende Auftritte der vielen Künstler wurden gecancelt.
Haft, Armeedienst
Besonders hart bestraft wurde der junge Rapper Vacío. Der 25-jährige, der mit bürgerlichem Namen Nikolai Wassiljew heißt, hatte bei der Fast-Nackt-Party gleich im Adamskostüm abgefeiert. Nur eine Balenciaga-Socke bedeckte seinen Penis.
Das war zu viel für die russischen Behörden. Der Musiker wurde nach dem neuen Anti-LGBTQ-Gesetz wegen "homosexueller Propaganda" für erst 15 Tage inhaftiert. Danach wurden ihm noch weitere 10 Tage wegen "Rowdytums" aufgebrummt. Dazu noch eine Geldstrafe in Höhe von 200.000 Rubel.
Doch damit ist es für ihn nicht ausgestanden, denn nun wartet die womöglich schlimmste Strafe für den jungen Moskoviten: er muss jetzt zum Militär! Er erhielt umgehend auch einen Einberufungsbefehl, wird noch in diesem Frühjahr eingezogen, wie sein Anwalt Roman Popow gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti bestätigt haben soll.
"Er wird dienen!"
Eigentlich war der Rapper bei einem früheren Aushebungstermin aus gesundheitlichen Gründen für untauglich erklärt worden. Das schützt ihn aber nicht vor Putins Zorn: Bei der nun angeordneten ärztlichen Untersuchung wurde seine körperliche Verfassung offenbar als ausreichend für den Militärdienst eingestuft.
Ob ihm nun auch eine Verlegung an die "Fleischwolf"-Front in der Ukraine droht, ist unklar. "Nikolai wird im Frühjahr in die Armee eintreten, aber welche Truppe das sein wird, hängt von seiner Eignungskategorie ab. Es gibt nur vier davon, und das ist noch unbekannt", wird Popow durch die Agentur zitiert.
Der Musiker will jedenfalls auch in Uniform seinen Mann stehen: "Er wird nicht ins Ausland fliehen, er wird keine Angst haben. Die ehrenvolle Pflicht eines jeden Bürgers der Russischen Föderation – er wird dienen!"