Kay-Michael Dankl im ORF

Nur so wenig will KPÖ-Mann von 15.000-€-Gehalt behalten

Duell um den Chefsessel in Salzburg: Nach SPÖ-Mann Bernhard Auinger verrät nun KPÖ-Politiker Kay-Michael Dankl, warum er Bürgermeister-Qualitäten hat.

Newsdesk Heute
Nur so wenig will KPÖ-Mann von 15.000-€-Gehalt behalten
KPÖ-Plus-Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl am späten Montagabend in der ORF-"ZIB2".
Screenshot ORF

Im Spitzenduell um die Stadt Salzburg stehen, das ist seit Sonntag klar, die SPÖ und die KPÖ Plus – sowohl im Gemeinderat, als auch um den Bürgermeisterposten. Die Sozialdemokraten kamen in der Gemeinderatswahl auf 25,59 Prozent, dicht dahinter landete die KPÖ Plus mit 23,12 Prozent. Damit haben SPÖ und KPÖ Plus im Gemeinderat jetzt alle Karten in der Hand. Die ÖVP kam mit 20,76 Prozent auf den dritten Platz. Dahinter matchten sich FPÖ und Grüne um einen Sitz in der Stadtregierung, der ging mit 12,72 Prozent an die Grünen.

Für die FPÖ schauten 10,77 Prozent heraus, den Einzug in den Gemeinderat schafften NEOS und SALZ mit 3,5 beziehungsweise 2,72 Prozent, für die MFG gab es mit 0,81 Prozent nichts zu holen. In der Bürgermeisterwahl kommt es in zwei Wochen zur Stichwahl. SPÖ-Kandidat Bernhard Auinger und KPÖ-Plus-Kandidat Kay-Michael Dankl werden sich um den Chefsessel der Stadt Salzburg duellieren, der SPÖ-Spitzenkandidat kam auf 29,37 Prozent, der KPÖ-Mann auf 28,00 Prozent. Am Sonntag rückte Auinger in die ORF-"ZIB2" mit einer Kampfansage aus.

"Das ist sicher ein Phänomen unserer Zeit"

Gespannt durfte man deshalb auf den Montagabend sein, an dem Dankl in der "ZIB2" nachzog und von Moderator Armin Wolf befragt wurde. Wie viele seiner Wähler würden einen Kommunisten und wie viele den Menschen Dankl wollen? Die Menschen hätten ihn gewählt, "weil sie eine andere, ehrliche Politik" wollten und "keine Versprechungen", die nach der Wahl bereits wieder vergessen seien, so Dankl. "Das ist sicher ein Phänomen unserer Zeit, dass Politik sehr personalisiert ist", so Dankl dazu, dass er als Person sowie Elke Kahr in Graz bei den Wählern ziehe. Man habe aber ein tolles Team und Programm aufgestellt.

Es gehe "nur gemeinsam mit vielen Menschen, in Salzburg etwas zu bewegen", so der Politiker. "Ich glaube dort, wo die KPÖ vor Ort gut verankert ist" und bei Themen wie den steigenden Wohnkosten dranbleibe, da könne es spannend werden, so Dankl. Wenn in Salzburg eine Familie für eine 80-Quadratmeter-Wohnung 1.800 Euro im Monat zahlen müsse, dann sei klar, dass sich etwas tun müsse, so Dankl. Marx habe er übrigens gelesen, aber "nicht bis zum Ende geschafft". Es gehe darum, den Kapitalismus zu hinterfragen, so Dankl, der auch Kritik an der KPÖ übte. 

"Wichtiger, wofür man steht, als wie man sich nennt"

"Wichtiger als die Frage, wie man sich nennt, ist, wofür man steht", so Dankl. Österreich könne und solle als neutrales Land "wesentlich mehr machen" in der Friedenspolitik, forderte Dankl schließlich. Man solle eine Außenpolitik haben, "die nicht den maximalen Profit" in den Mittelpunkt stelle. Als Österreich könne man "einiges mehr machen", wenn man Friedenspolitik und Neutralität ernst nehme. Und dann seine Ansage: Von den über 15.000 Euro, die Dankl als Salzburger Bürgermeister bekommen würde, würde er wie aktuell auch "nur ein durchschnittliches Facharbeitergehalt" von derzeit rund 2.300 Euro netto für sich selbst behalten und den Rest Menschen in Not zur Verfügung stellen.

Als Politiker wisse er, dass sich Familien selbst Dinge wie die Reparatur der Waschmaschine nicht mehr leisten könnten, so Dankl. Für diese Menschen wolle er da sein und sich für sie einsetzen – was in der Vergangenheit von anderen Parteien nicht passiert sei. In Salzburg residiere der Bürgermeister in einem barocken Schloss, da gebe es die Gefahr, "dass man abhebt", so Dankls Kritik. Er wolle weiter mit den Bürgern in Kontakt bleiben, sich ihre Sorgen anhören und ihnen helfen, so gut es gehe. Und sollte er nicht Bürgermeister werden? Dann wolle er als Vizebürgermeister Verantwortung übernehmen, denn in Salzburg brenne bei einigen Themen "der Hut". "Maximal ganz hinten auf einem Solidaritätsplatz", wenn überhaupt, wolle Dankl bei der Nationalratswahl kandidieren. Sein Platz sei in Salzburg, das sei er den Menschen schuldig.

Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2024 in Salzburg in Bildern

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    Bürgermeisterkandidat der KPÖ Plus, <strong>Kay-Michael Dankl</strong> am Weg zur Stimmabgabe im Wahllokal im Heffterhof in Salzburg-Parsch. Seine im Dezember geborene Tochter hat er im Baby-Tragetuch mitgebracht.
    Bürgermeisterkandidat der KPÖ Plus, Kay-Michael Dankl am Weg zur Stimmabgabe im Wahllokal im Heffterhof in Salzburg-Parsch. Seine im Dezember geborene Tochter hat er im Baby-Tragetuch mitgebracht.
    BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com
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