Oberösterreich

Nur noch abgepackte Wurst – Feinkost jetzt gestrichen

Überall wird händeringend Personal gesucht. In einer Linzer Billa-Filiale sperrt jetzt sogar die Feinkost-Abteilung zu. Grund: zu wenige Mitarbeiter.

Johannes Rausch
In einer Linzer Billa-Filiale wird derzeit Personal gesucht. Aus diesem Grund können Kunden in der Feinkost-Abteilung nicht bedient werden.
In einer Linzer Billa-Filiale wird derzeit Personal gesucht. Aus diesem Grund können Kunden in der Feinkost-Abteilung nicht bedient werden.
"Heute"

Anfang Juli gab Arbeitsminister Martin Kocher bekannt, dass im Juni 307.732 Personen arbeitslos oder in Schulungen gemeldet waren.

Demgegenüber stehen laut Wirtschaftsbund derzeit rund 236.500 offene Stellen. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein deutlicher Anstieg. Das meiste Personal wird momentan in der Branche "Handel, Logistik, Verkehr" (zirka 45.350) gesucht.

Wegen Personalmangels keine Bedienung

Wie dringend das Problem mittlerweile schon ist, wird bei einem Rundgang in einer Billa-Filiale im Linzer Stadtteil Urfahr offensichtlich: Normalerweise werden in der Vitrine der Feinkost-Abteilung verschiedene Köstlichkeiten angeboten.

Doch beim "Heute"-Lokalaugenschein fällt sofort auf: Hier sind weit und breit keine Lebensmittel zu sehen. Nur ein Zettel klebt deutlich sichtbar an der Glasscheibe. Darauf wird den Konsumenten der Grund erklärt, warum seit kurzem kein Mitarbeiter mehr hinter der Verkaufstheke steht. 

"Wegen der derzeitigen Personalsituation wird die Bedienung der Feinkost ab 3. Juli geschlossen!!!", steht auf dem Papier geschrieben.

Auf dem Blatt ist im Hintergrund eine große Wurstsemmel mit Gurkenscheiben abgebildet. Und unter dem Supermarkt-Logo stehen noch die vier Worte: "Wir bitten um Verständnis".

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    In zehn ausgewählten Billa-Filialen im Land wird täglich für 60 Minuten der Lärm- und Stresspegel im ganzen Geschäft erheblich gesenkt.
    In zehn ausgewählten Billa-Filialen im Land wird täglich für 60 Minuten der Lärm- und Stresspegel im ganzen Geschäft erheblich gesenkt.
    Sabine Hertel

    Antwort von Unternehmen

    "Wie lange die Theke geschlossen bleibt, können wir derzeit noch nicht sagen", heißt es in der Stellungnahme vom Billa-Mutterkonzern Rewe International AG auf "Heute"-Anfrage. Man bemühe sich, den Normalbetrieb so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. "Abgepackte Produkte sind nach wie vor erhältlich."

    Der Lebensmittelhändler weist auf die dramatische Personalsituation hin und nennt konkrete Zahlen: Alleine im Bundesland gibt es bei Billa derzeit 67 offene Stellen. Man sei daher ständig um neue Mitarbeiter bemüht.

    Doch nicht nur in Oberösterreich werden Angestellte dringend gebraucht: "Rund 3.000 Jobs – von Verkauf über Logistik bis Lehrlinge – haben wir österreichweit zu besetzen", so das Handels-Unternehmen mit Sitz in Wiener Neudorf (Bez. Mödling).

    Interessierte können entweder online über das eigene Karriereportal eine Bewerbung abschicken. Oder man nutzt beim nächsten Einkauf die Möglichkeit der Schnellbewerbung direkt in der Filiale.

    Auch Bundesheer sucht Personal

    Beim Österreichischen Bundesheer wurde in den vergangenen Jahren viel gespart. Durch den Ukraine-Krieg gab es wieder mehr Budget, so wurden etwa neue Hubschrauber gekauft.

    Doch es sei nicht einfach, genügend qualifiziertes Personal zu bekommen. SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer spricht sogar von einer "katastrophalen" Situation.

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      <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung sein sollen. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
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      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View