Wien
Nur Hälfte der Bewerber schafft Polizei-Aufnahmetest
Die Polizei in Wien sucht dringend Verstärkung. Doch viele der Bewerber fallen schon beim Aufnahmetest durch. Ein Problem ist mangelnde Fitness.
Das Aufnahmeverfahren für Bewerber bei der Wiener Polizei ist in drei Teile unterteilt: Zuerst wird die psychologische Eignung überprüft und ein klinisch-psychiatrisches Verfahren durchgeführt: bereits hier fallen 35 Prozent der Bewerber raus. Am zweiten Testtag müssen die Bewerber in der sportlichen Eignungsprüfung überzeugen. An diesem Tag scheitern weitere 23 Prozent der verbliebenen Bewerber – Sie können den Test aber wiederholen.
Wer auch diese Hürde genommen hat, geht zum Aufnahmegespräch und zum medizinischen Test. Hier ist die geringste Verlustquote: nur elf Prozent der Angetretenen schaffen diese Hürde nicht. In der Summe schaffen damit laut Innenministerium knapp die Hälfte der Bewerber die Aufnahme nicht.
180 Info-Veranstaltungen
Im letzten Jahr hat die Polizei bei der Personalsuche etwas mehr als 1.000 Personen angesprochen. Etwa bei "Recruiting Days" in Wien und in den Bundesländern. Dazu gab es rund 180 Informationsveranstaltungen mit Partnern, etwa Schulen oder dem AMS.
Sichtbare Tattoos sind ein Problem
Zwei Drittel der angesprochenen Personen bewarben sich innerhalb der ersten beiden Monate nach solchen Veranstaltungen tatsächlich bei der Polizei. Doch alleine für den Ausbildungsbeginn im Dezember sind 200 Bewerberinnen und Bewerber bereits vor dem Aufnahmeverfahren ausgeschieden, wegen fehlender Dokumente oder sichtbarer Tätowierungen.
Recruiting Center in Wien
Pensionierungen sind mit ein Grund, warum die Personalsuche bei der Polizei auch nächstes Jahr intensiv betrieben werden muss. Ein weiteres Element für die Suche wurde im November in Wien-Leopoldstadt eröffnet: Im dortigen "Recruiting Center" der Polizei wurden seither 147 Personen beraten. Ab 2023 will die Polizei dort außerdem Gruppentermine für Gruppen bis zu 15 Personen initiieren, bei denen Informationen über den Polizeialltag präsentiert werden. Außerdem gibt es bei solchen Terminen die Möglichkeit, Uniformen anzuprobieren – so soll für Bewerber vorab überprüfbar werden, ob die Uniform eventuell vorhandene Tätowierungen verdecken kann.