Wien
"Nur g'soffen": Jazz Gitti lästert über Ex-Kanzler
Das Wiener Original ist ja bekannt dafür, sich kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Das gilt offenbar auch im Gespräch über ehemalige Regierungschefs.
Die Coronakrise hat besonders die Unterhaltungsbranche in den letzten Monaten schwer getroffen: Kaum Auftritte, nur wenige Fans (erlaubt) und verschobene Tourneen. Für Jazz Gitti eine "vergeudete Zeit, wo ich nicht auftreten kann", erklärt sie im Interview mit dem "Standard". Mit Auftritten in Pensionistenheimen hält sie sich derzeit über Wasser.
Angebote aus der Politik
Selbst mit 74 Jahren gibt sich die gebürtige Leopoldstädterin kein bisschen leise. Auch wenn sie stets ein politischer Mensch gewesen sei, die Politik selbst hätte die bekennende "Rote" nie interessiert. "Man hat mir ein paar Mal angeboten, in die Politik zu gehen, aber ich bin österreichweit eine beliebte Person, also warum soll ich mich unbeliebt machen?", fragt die Schlagersängerin ("A Wunda") und fügt hinzu:
"Ich hab ja gespielt im Gemeindebau, und ich hab gesehen, wie die Leute dann zur FPÖ gegangen sind wegen zum Beispiel dem [Alfred] Gusenbauer [SPÖ-Kanzler 2007-2008, Anm.d. Red.], weil der nur noch Rotwein g’soffn und sich nicht um die Leute gekümmert hat", ärgert sich Gitti noch heute. Dennoch: Mit dem Ausgang der Wien-Wahl ist sie zufrieden, besonders weil die FPÖ "endlich an Weisl kriegt" hat (Wienerisch für: "eine Abfuhr bekommen").
Positive Zukunftsaussichten
Am Samstag ist Jazz Gitti, die seit fast 60 Jahren auf der Bühne steht, bei der Wiener Wiesn zu sehen - doch coronabedingt in diesem Jahr nur virtuell und erstmals ohne Live-Publikum. "Corona-Blues"? Nicht bei der Gitti. Sie denkt positiv: "Vielleicht schaun da zwei drei Leut zu, die daham vorm Computer a Bier sauf’n und dabei meine Fans werden".