"Die USA antworten"
"Nur der Anfang": USA warnen vor neuer Eskalation
Neben dem Krieg im Gazastreifen gibt es im Nahen Osten einen neuen Brandherd: den Jemen. Hier droht ein neuer Konflikt zwischen den USA und dem Iran.
Nach dem Tod von drei amerikanischen Soldaten durch einen Drohnenangriff proiranischer Milizen haben die USA mit groß angelegten Vergeltungsschlägen geantwortet. 30 Minuten lang feuerten amerikanische Streitkräfte nach eigenen Angaben aus der Luft auf mehr als 85 Ziele an sieben Standorten im Irak und Syrien.
"Das ist nur der Anfang"
In der CBS-Sendung "Face the Nation" drohte der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, am Sonntag mit weiteren Vergeltungsschlägen gegen proiranische Milizen. Die Angriffe vom Freitag seien "nur der Anfang, nicht das Ende unserer Reaktion, und es wird weitere Schritte geben – einige sichtbar, einige vielleicht unsichtbar". In einer anderen Sendung, "Meet the Press", betonte er, man wolle mit den Angriffen eine klare Botschaft senden: "Die USA antworten, wenn wir angegriffen werden und unsere Leute getötet werden."
Huthis drohen mit Rache
Die proiranische Huthi-Miliz im Jemen kündigte Vergeltung an. Die Angriffe würden "nicht ohne Reaktion und Bestrafung bleiben", erklärte Milizsprecher Jahja Sari am Sonntag. Das Vorgehen der USA würde die Huthis "nicht davon abhalten", die Palästinenser im Gazastreifen "zu unterstützen", erklärte Saree weiter. Die Miliz nimmt seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer ins Visier.
Die im Gazastreifen herrschende Hamas bezeichnete ihrerseits die Bombardierung von Zielen der Huthi-Miliz als "eklatanten Angriff auf die Souveränität eines arabischen Bruderlandes und eine Eskalation, welche die Region in weitere Unruhen stürzen wird". Scharfe Kritik kommt auch vom Iran. "Das war erneut eine Verletzung der territorialen Integrität des Jemen und somit ein klarer Verstoß gegen international anerkannte Gesetze und Vorschriften", sagte Außenministeriumssprecher Nasser Kanaani am Sonntag.
"Werden nicht zögern"
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sprach Samstagabend (MESZ) von einer "klaren Botschaft an die Huthis". "Wir werden nicht zögern, Leben und den freien Fluss des Handels in einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt zu verteidigen", wie Austin ABC-Angaben zufolge ausführte.
Großbritannien nimmt ebenfalls an den Angriffen gegen die Huthi-Rebellen teil. Ex-Premierminister David Cameron forderte die Milizen auf, ihre Attacken auf Handelsschiffe einzustellen. "Wir haben wiederholt Warnungen gegen die Huthis ausgesprochen. Ihre rücksichtslosen Handlungen gefährden das Leben unschuldiger Menschen, bedrohen die Freiheit der Schifffahrt und destabilisieren die Region."