Oberösterreich
So viele wollen sich nicht impfen lassen
In OÖ ist die Zahl der Geimpften österreichweit am niedrigsten. Und das liegt daran, dass sich viele nicht impfen lassen wollen: nämlich 40 Prozent.
Seit gut eineinhalb Jahren hat die Corona-Pandemie die Welt fest im Griff. Seit Anfang des Jahres gibt es die Möglichkeit, sich impfen zu lassen und damit eine schwere Erkrankung zu verhindern. Und dennoch weigern sich viele Menschen, die Impfung in Anspruch zu nehmen.
Mit knapp 56 Prozent ist die Impfquote nirgendwo in Österreich so niedrig, wie in Oberösterreich (siehe Infografik am Ende des Artikels). Warum das so ist, versuchte eine Umfrage des Landes Oberösterreich zu ergründen. Das Ergebnis der IMAS-Umfrage zeigt vor allem eines: Die anvisierte Impfquote von 80 Prozent ist nicht realistisch.
Denn immerhin 340.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher wollen sich nach aktuellem Stand NICHT impfen lassen. Damit ist in Oberösterreich eine Impfquote von nur 60 Prozent zu erreichen. Das sorgt bei Experten für Unterverständnis. "Es braucht eine Quote von 80 Prozent, damit es keine dramatischen Wellen mehr gibt und das Gesundheitssystem nicht destabilisiert wird", sagt Lungen-Primar Bernd Lamprecht vom KUK.
Angst vor Nebenwirkungen
Auffallend ist, so die Umfrage (die das Land erst am Mittwoch offiziell präsentieren will), dass es vor allem Frauen unter 50 Jahre sind, die der Impfung skeptisch gegenüberstehen. Ein möglicher Grund: Es gibt das Gerücht, dass die Impfung unfruchtbar machen kann, was allerdings wissenschaftlich nicht belegt ist.
Die Impfskeptiker lassen sich laut Umfrage übrigens auch von Geld- und Gutschein-Anreizen nicht überzeugen. Und auch die Tatsache, dass jene Corona-Erkrankten, die in den Krankenhäusern liegen, zum überwiegenden Teil (aktuell 84 Prozent) NICHT geimpft sind, scheint Skeptiker nicht zu überzeugen.
Worst-Case-Szenario im Herbst
Und damit steuert ganz Österreich nach Einschätzung der Corona-Kommission auf ein Worst-Case-Szenario im Herbst zu. Denn aktuell "reicht die Durchimpfungsrate der Gesamtbevölkerung nicht aus, um eine erneute Überlastung von Intensivstationen im Zuge des Herbstes und Winters 2021 auszuschließen", heißt es in einem Papier der Kommsission.