Wien

Nur 60 Prozent der Wiener bekommen bis Juni Impfung

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erklärte am Mittwoch, welche Personen in Wien im April schwerpunktmäßig geimpft werden und wo es Probleme gibt.

Michael Rauhofer-Redl
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Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker muss das Impfziel nach unten korrigieren.
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker muss das Impfziel nach unten korrigieren.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Am Mittwoch trat Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zusammen mit Michael Binder, ärztlicher Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes, vor die Presse. Die beiden stellten den Wiener Impfplan für den kommenden April vor. Gleichzeitig musste Hacker auch das Impfziel der Durchimpfungsrate nach unten korrigieren. Die Bundesländer seien für die operative Umsetzung des Impfens zuständig, für die Beschaffung von Impfstoff sei aber der Bund zuständig. 

Die gute Nachricht ist, dass Wien bereits nahezu sämtliche Personen aus der vulnerablen Gruppe in Alten- und Pflegeheimen geimpft hat. Die Zahlen seien "fantastisch", so Hacker. Mittlerweile sind auch schon rund 35.000 Mitarbeiter in den Spitälern Wiens und den Rettungsdiensten geimpft. 

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    Mit diesen Impfstofflieferungen rechnet die Stadt Wien in den kommenden Wochen.
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    Stadt Wien

    75-Jährige und Risikopatienten ab 65 werden geimpft

    Was den Fokus für den April anbelangt, so teilte der Ressortchef mit, dass dieser nun auf zwei Gruppen liegt. Zum einen seien nun sämtliche Personen, die 75 Jahre alt oder älter sind, an der Reihe. Gleichzeitig würden nun auch Risikopatienten ab 65 Jahren geimpft werden. 

    Was die Detailplanung so schwierig mache, ist die ungenaue Kenntnis über die Zahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen. So sei es laut Hacker schon vorgekommen, dass Impftermine abgesagt werden mussten. Das Problem sieht Hacker nicht allein beim Bund, auch bei den Impfstoffherstellern gebe es große Unterschiede, was die Zuverlässigkeit der Lieferungen anbelangt. 

    In diesem Zusammenhang sprach Hacker wörtlich von einer "Form der Mangelwirtschaft". Man werde längere Zeit die Kluft zwischen zur Verfügung stehenden Impfstoffen und vorgemerkten Personen nicht schließen können, versetzte Hacker Hoffnungen nach einem raschen Ende der Pandemie einen Dämpfer. Eigentlich hätte er gehofft, dass man Ende Juni mit dem Impfen fertig sei. Nun musste er aber auch die Zahl der erwarteten Durchimpfungsrate Ende Juni von 70 auf 60 Prozent reduzieren. 

    Im April sollen auch Hausärzte impfen

    Als "Wackelkandidaten" bei der Lieferung bezeichnete Hacker AstraZeneca. Als Beispiel nannte er eine Kalenderwoche, in der statt der erwarteten 20.000 Impfdosen nur rund 3.700 ihren Weg in die Bundeshauptstadt gefunden haben. Ähnlich verhalte es sich mit dem Vakzin von Moderna, das in einer Woche einmal 13.000 Dosen liefere, in der nächsten Woche wieder keinen, plauderte Hacker aus dem Nähkästchen. 

    Im April soll auch damit begonnen werden, dass niedergelassene Hausärzte mit dem Impfen anfangen. Details kündige Hacker nach Ostern an. Dann sollen auch die Checkboxen zu Impfboxen umgewandelt werden, die die Hausärzte "mieten" können, um ihr eigenes Klientel in einer "Mini-Impfstraße" durchimpfen zu können. Apropos Impfstraße: Eigentlich wäre Wien darauf vorbereitet gewesen, bis Ostern neben dem Austria Center eine weitere große Impfstraße bei der Messe Wien zu installieren. Auf Grund der deutlich geringeren gelieferten Impfdosenmengen sei dies aber momentan "sinnlos". 

    Biontech als Fels in der Brandung 

    Seinen Dämpfer was die Erwartung der Durchimpfungsrate der Wiener Bevölkerung betrifft, erklärte Hacker mit einem Ausblick bis Ende Juni. Bei AstraZeneca sei keine signifikante Steigerung der Lieferumfänge zu erwarten, der Impfstoff von Johnson & Johnson wird wohl erst Ende April zugelassen. Biontech/Pfizer bezeichnete Hacker als "stabilen Partner". In den Monaten erwartet Wien hier die Lieferung von 670.000 Dosen. Es sei aber noch nicht klar, wann genau diese zur Verfügung stehen werden. 

    Abschließend hielt Hacker fest, dass sich nun sämtliche Personen über 75 zur Impfung anmelden können, auch wenn sie nicht auf der Plattform vorgemerkt waren. Genauso verhält es sich auch mit der Hochrisikogruppe ab 65 Jahren. 

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