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Nur 37 Tage im Amt: Nun muss Minister wieder gehen

Vor etwas mehr als einem Monat wurde Kwasi Kwarteng zum britischen Finanzminister ernannt. 37 Tage später muss er seinen Stuhl wieder räumen.

Nicolas Kubrak
Kwasi Kwarteng muss seinen Platz nach nur 37 Tagen im Amt wieder räumen.
Kwasi Kwarteng muss seinen Platz nach nur 37 Tagen im Amt wieder räumen.
REUTERS

Premierministerin Liz Truss hat Medienberichten zufolge am Freitag ihren Finanzminister Kwasi Kwarteng entlassen. Das berichteten die Sender BBC und Sky News sowie die Zeitungen "Times" und "Sun". Truss, die selbst massiv in der Kritik steht, wird am Nachmittag vor die Presse treten. Man mutmaßt, dass sie große Teile ihrer erst kürzlich angekündigten Steuerplände, die zu großem Chaos geführt haben, wieder zurücknehmen wird.

Sogar die britische Zentralbank musste eingreifen

Nachdem die Premierministerin im September mitteilte, dass erhebliche Steuersenkung in Kraft treten würden, reagierten die Finanzmärkte heftig reagier, da es keinen Plan zur Gegenfinanzierung gab. Folglich stürzte der britische Pfund im Verhältnis zum US-Doller vollkommen ab. Die britische Zentralbank Bank of England musste gleich mehrmals intervenierten und Staatsanleihen kaufen, um den Preisverfall auszuhalten und somit den Kollaps von Pensionsfonds zu verhindern. Außerdem stiegen Zinsen für Immobilienkredite stark an, wodurch viele Hausbesitzer Schwierigkeiten hatten, Lebenshaltungskosten aufzukriegen.

Medien berichten über geplanten Sturz von Truss

Um einen endgültigen Kollaps zu verhindern, zog die Regierung in London die geplante Abschaffung des Spitzensteuersatzes wieder zurück und kündigte an, auch die Vorstellung des gesamten Budgetplans um einige Wochen vorzuziehen. Doch das beruhigte die Finanzmärkte nur kurzfristig.

Folglich konnte Notenbankchef Andrew Bailey eine Kehrtwende seitens der Regierung einleiten. Er hatte ein Ende der Anleihenankäufe für diesen Freitag angekündigt. Experten zufolge wollte er damit die Minister zum Einlenken zwingen. Die Finanzmärkte reagierten positiv auf Berichte über die geplante Kehrtwende der Regierung.

Dennoch ist die Luft für Premierministerin Liz Truss nach wie vor dünn. Britische Medien zweifeln daran, dass sich die Finanzmärkte durch die Entlassung des Finanzministers sowie der Kehrtwende der Regierung beruhigen werden. An der Themse spekuliert man bereits, sie könne demnächst von ihrer eigenen Partei gestürzt werden.

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