Zu wenig Grün

Nur 200 statt 400 Bäume: Kritik an Umbau von "Gumpi"

Die Gumpendorfer Straße in Mariahilf soll neu gestaltet werden. Grüne und ÖVP kritisieren jedoch die Pläne.

Wien Heute
Nur 200 statt 400 Bäume: Kritik an Umbau von "Gumpi"
90 Prozent der befragten Mariahilfer wünschen sich mehr Grün auf der Gumpendorfer Straße.
Bild: Lisi Niesner

Die wichtigste Durchzugsstraße von Mariahilf, die Gumpendorfer Straße, soll attraktiver und zukunftsfitter werden. Am Donnerstag wurden die Pläne im Rahmen der Ausstellungseröffnung zur Neugestaltung präsentiert. Doch diese stoßen nicht bei allen (Parteien) auf positive Resonanz.

"Die präsentierten Pläne zeigen kein Ende des Durchzugsverkehrs und auch die gewünschten Begegnungszonen fehlen komplett. Damit ignoriert der Bezirksvorsteher die Bedürfnisse der Bevölkerung, die sich im Zuge der Bürger:innenbeteiligung weniger Lärm, mehr Sicherheit und mehr Platz zum Gehen gewünscht haben", ärgert sich der Grüne Bezirksvorsteher-Stellvertreter Paul Stein in einer Aussendung.

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    07.05.2024: 1.000 Euro Strafe, weil Kranker mit dem Auto fuhr. Niko W. (37) bekommt Cannabinoid-Tropfen ärztlich verschrieben. Bei einer Polizei-Kontrolle wurde THC festgestellt – nun muss er Strafe zahlen.
    Getty Images, Sabine Hertel, zVg

    90 Prozent wünschen sich mehr Grün

    Im Rahmen der Befragung wünschten sich demnach 86,4 Prozent eine gehfreundlichere, 84,3 Prozent eine sicherere Straße. Als Probleme nannten 88,2 Prozent, dass Kinder hier nicht spielen könnten, 85 Prozent, dass Radfahren unsicher sei, sowie 83,4 Prozent, dass es zu laut sei. Beinahe 90 Prozent hätten zudem gerne eine "grünere" Gumpendorfer Straße.

    Doch laut den Grünen werde mit 200 neuen Bäumen auf der "Gumpi" nur das halbe Potenzial der 400 möglichen Bäume genutzt: "Durchzugsverkehr raus und bei der Begrünung das Maximum herausholen. Wenn aus nachvollziehbaren Gründen kein Radweg möglich ist, muss durch Verkehrsberuhigung und -reduktion Radfahren sicher gemacht werden. Nach dem Umbau ist es für Jahrzehnte zu spät", warnt auch Kilian Stark, Planungssprecher der Grünen Wien.

    Wegfall der Parkspuren

    Auch ÖVP-Mariahilf Obmann Gerhard Hammerer und die Planungssprecherin der Wiener Volkspartei, Elisabeth Olischar, zeigen sich in einer Aussendung gegenüber den neuen Plänen zumindest teilweise kritisch: "Wir sagen Ja zu einer Attraktivierung der Gumpendorfer Straße. Die teilweisen Mängel, die Ausdruck einer einseitigen Verkehrspolitik sind, müssen aber jedenfalls abgestellt werden."

    Vor allem der Wegfall der Parkspuren ist Olischar ein Dorn im Auge: "Durch die Wegnahme der Parkspuren entlang der Gumpendorfer Straße und die Auflösung des Naschmarktparkplatzes wird ganz klar Parkraum vernichtet. Wo sind die Alternativen, wann wird die zuständige Stadträtin Pläne für neue Garagenprojekte vorlegen?"

    Zusätzliche Bus-Haltestelle

    Positiv bewertet Hammerer die zusätzliche 57A-Haltestelle bei der Gfrornergasse, für den Mariahilfer ÖVP-Obmann ist klar: "Die Beibehaltung der beidseitigen Befahrbarkeit ist für uns alternativlos, dadurch kann die Linie 57A weiterhin auf der gewohnten Route fahren. Darüber hinaus würde eine Brechung den Individualverkehr in die Wohngrätzel umleiten, das lehnen wir ab."

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Neugestaltung der Gumpendorfer Straße in Mariahilf stößt auf Kritik von Grünen und ÖVP
    • Die Pläne berücksichtigen nicht die Bedürfnisse der Bevölkerung nach weniger Verkehrslärm, mehr Sicherheit und Grünflächen
    • Trotz einer Bürgerbefragung, in der sich 90 Prozent der Befragten eine grünere und sicherere Straße wünschten, sollen nur 200 statt der möglichen 400 Bäume gepflanzt werden
    • Die Wegnahme von Parkspuren und die Auflösung des Naschmarktparkplatzes sorgen ebenfalls für Unmut
    • Die ÖVP begrüßt hingegen die geplante zusätzliche Bus-Haltestelle, lehnt jedoch eine Einschränkung des Individualverkehrs ab
    red
    Akt.