Stadt präsentierte Pläne

"Parkplatz-Massaker" – Reaktionen auf Naschmarkt neu

Der Naschmarkt-Parkplatz wird 2024 neu gestaltet. Während die Grünen jubeln, ortet die FPÖ einen Anschlag auf Nasch- und Flohmarkt.

Wien Heute
"Parkplatz-Massaker" – Reaktionen auf Naschmarkt neu
FPÖ-Marktsprecher Toni Mahdalik und FPÖ-Bezirksobmann Leo Kohlbauer orten einen "Anschlag auf Nasch- und Flohmarkt".
FPÖ Wien

Auf dem ehemaligen 12.000 Quadratmeter großen Parkplatz am Naschmarkt soll eine blühende Grünoase entstehen. "Blütenmeer statt Asphaltwüste" lautet das Motto des Umbaus. Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) präsentierte am Montag die Pläne für die Neugestaltung.

Grüner Jubel…

"Die 21.000 Unterschriften unserer Petition 'Park statt Parkplatz' für mehr Grün am Naschmarkt zeigen Wirkung“, freut sich Wiens Grünen-Chef Peter Kraus. "Zum Glück sind damit die Betonpläne von Stadträtin Ulli Sima endgültig vom Tisch. Der grüne Park am Naschmarkt kommt", so Kraus weiter. Seit über drei Jahren hatten sich die Grünen dafür eingesetzt, dass die Betonfläche neben dem Naschmarkt – ein Hitzepol der Stadt, der sich im Sommer auf bis zu 65 Grad aufheizt, wie die Grünen betonen – begrünt und abgekühlt wird.

"Jahrelang wurde den Anrainerinnen und Anrainern eingeredet, dass Baumpflanzungen hier nicht möglich seien. Schön, dass die SPÖ hier auf den letzten Metern doch noch umgeschwenkt ist. Gerade die extrem dicht verbauten Bezirke 4, 5 und 6 benötigen mehr Grünflächen", jubelt auch Paul Stein, grüner Bezirksvorsteher-Stellvertreter in Mariahilf.

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    Der Parkplatz des Wiener Naschmarkts wird völlig neu gestaltet.
    Der Parkplatz des Wiener Naschmarkts wird völlig neu gestaltet.
    Mostlikely Architecture D\D

    … und blaue Kritik

    Etwas anders sieht die FPÖ die Pläne der Stadt: "Simas Parkplatz-Massaker ist ein Anschlag auf Nasch- und Flohmarkt", kritisieren FPÖ-Marktsprecher Toni Mahdalik und Mariahilfs FPÖ-Bezirksparteiobmann Leo Kohlbauer. "Wenn die Naschmarkt-Standler immer weniger Umsatz wegen des institutionalisierten SPÖ-Parkplatzraubes rund um dieses Wiener Wahrzeichen machen, streicht SPÖ-Planungsstadträtin z’Fleiß auch noch die letzten. Ihr kann’s wurscht sein, der Chauffeur ihrer Dienstkarosse lässt sie bei Medienterminen vor Ort ja eh bequem aussteigen. Ganz toll auch, dass der unverwechselbare Charme von Nasch- und Flohmarkt für eine 'Grünoase' mit ein paar G’stauden und - wegen der unterirdischen Einbauten - traurigen Bäumen geopfert wird. Der Flohmarkt wird die sauteure Sima-Umgestaltung nicht lange überleben, der Naschmarkt immer weiter auf billige Souvenir- und Fetzenstände sowie austauschbare Gastro-Touristen-Fallen reduziert. Die letzten Obst- und Gemüsestandln werden bald Geschichte sein, weil SPÖ, NEOS und Grüne über einen 'klimafitten' Naschmarkt den Planeten retten wollen", so die wortreiche Kritik der FPÖ.

    Das fordert die FPÖ für den Naschmarkt

    ➤Erweiterung des Marktes auf der Freifläche vis a vis der Preßgasse um ein Österreich-Kulinarium mit 10 Ständen, die regionale Produkte aus den Bundesländern und Südtirol anbieten.

    ➤Realisierung der sogenannten Naschmarkt-Garage in dem leerstehenden Gewölbe unter der Linken Wienzeile, um die Parkplatznot zu bekämpfen.

    ➤Erhalt des Flohmarkts samt Parkplatz in seiner jetzigen Form Neugestaltung der Kettenbrücke mit Begegnungszone als neues Tor zum Naschmarkt – kein Parkplatz würde hier verloren gehen.

    ➤Bettelverbot, um ein ungestörtes Bummeln und Verweilen auf dem Markt zu ermöglichen.

    ➤Eine Subvention für die lokalen Landwirte, die auf den Wiener Märkten ihre Produkte verkaufen. Das würde zur CO2-Reduktion beitragen und die lokale Wirtschaft fördern.

    red
    Akt.