Wirtschaft

Nur 18 Grad im Supermarkt – so wird Einkaufen im Winter

Auch Geschäfte im Handel und Supermärkte werden kommenden Winter ihre Raumtemperaturen drosseln.

Heute Redaktion
Im Winter muss man sich fürs Einkaufen "warm anziehen".
Im Winter muss man sich fürs Einkaufen "warm anziehen".
Getty Images/iStockphoto

Am Montag hat Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) die Energiesparkampagne der Bundesregierung präsentiert. Immer mehr Gemeinden in Österreich setzten auf Energiespar-Maßnahmen, weil die Kosten extrem in die Höhe steigen.

Wie der Handelsverband nun in einer Aussendung erklärt, planen die Geschäfte im Winter ebenfalls neue Regeln. Laut einer Befragung werden drei Viertel ihre Raumtemperatur auf 18-19 Grad herunterfahren, zwei Drittel wollen auf ihre Weihnachtsbeleuchtung verzichten.

6.000 Geschäften droht Schließung

Die Stromkosten der Geschäfte seien im Schnitt um 219 Prozent gestiegen. Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will fordert, dass der Energiekostenzuschuss angepasst werden muss, damit auch Händler davon profitieren können. Denn: 6.000 Geschäften droht bis Jahresende die Schließung.

Da die Energieversorgung aufgrund des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen möglichen Gas-Lieferunterbrechungen in der EU im kommenden Winter auch in Österreich angespannt sein könnte, unterstützt der heimische Handel die Energie-Sparmaßnahmen der Bundesregierung nach besten Kräften, heißt es.

"Der Handel hat umfassende Schritte zum Energiesparen gesetzt, um einen Beitrag zur Bewältigung der Energiekrise zu leisten. Damit wird der umsatzstärkste Wirtschaftsbereich und zweitgrößte Arbeitgeber des Landes seiner großen Verantwortung und Vorbildwirkung gerecht", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. "Zusätzlich zu den bisherigen Bemühungen werden zwei Drittel der österreichischen Händler dieses Jahr auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichten, drei Viertel der Geschäfte planen, die Raumtemperaturen auf 18-19°C zu senken.“

Die Ergebnisse der Befragung im Detail: 
- Drei Viertel aller österreichischen Handelsbetriebe haben bereits flächendeckend auf LED-Beleuchtung umgerüstet, bei weiteren 11 Prozent ist dies geplant.
- 36 Prozent setzen auf Bewegungsmelder/Lichtsensoren, um Strom zu sparen, ein Zehntel hat das geplant.
- 39 Prozent haben die Intensität ihrer Beleuchtung reduziert, 16 Prozent planen dies in absehbarer Zeit.
- Die Hälfte schaltet Leuchtreklamen spätestens 30 Minuten nach Geschäftsschluss ab, ein Fünftel hat dies geplant.
- 64 Prozent der Geschäfte planen heuer einen Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung.
- 74 Prozent werden im Herbst/Winter die Raumtemperatur in den Verkaufsflächen auf 18-19 Grad senken, 63 Prozent die Temperatur in den Büros auf 19 Grad und ganze 80 Prozent ihre Lagertemperaturen auf 17-18 Grad reduzieren.
- Eine regelmäßige Wartung der Heizung führen 92 Prozent der Händler durch – das spart bis zu 20 Prozent an Energie.
- Im Lebensmittelhandel haben bereits 75 Prozent die Kühltemperaturen auf den höchstmöglichen Wert eingestellt (in Übereinstimmung mit den geltenden Hygienevorgaben), 13 Prozent haben dies noch geplant.
- 45 Prozent der Geschäfte fahren ihre Belüftungsanlagen außerhalb der Öffnungszeiten auf ein Minimum herunter, bei 16 Prozent ist dies geplant.
- Zwei Fünftel haben ihre Belüftung von Dauerlauf auf Intervall-Schaltung umgestellt, weitere elf Prozent werden dies im Herbst/Winter implementieren.
- 40 Prozent haben bereits alle elektrischen Geräte auf Energieklasse A umgestellt, 24 Prozent haben dies geplant.
- Mehr als die Hälfte der Betriebe setzt auf Zeitschaltuhren für Elektrogeräte, 15 Prozent wollen in Kürze umstellen.
- Zwei Drittel der Betriebe schalten PCs, Drucker, Kassen, Screens, Kaffeemaschinen etc. nach Geschäftsschluss aus (statt Standby-Modus), 21 Prozent haben dies geplant.
- Ein Drittel der Shops hat sonnenreflektierende Fensterfolien eingebaut, 11 Prozent werden das noch umsetzen.
- Ein Viertel setzt auf Solarpaneele/Photovoltaik auf dem Dach, ein Viertel hat dies zeitnah eingeplant.

"Wir tun unser Möglichstes, um die Energie-Einsparungsziele der EU-Kommission zu erreichen. Die Ergebnisse unserer Befragung zeigen, dass viele österreichische Händler bereits Vorreiter sind, wenn es ums Energiesparen geht. Wir werden diesen Weg konsequent weitergehen – selbst wenn das heißt, dass heuer viele Schaufenster zu Weihnachten unbeleuchtet bleiben", so Will.

1/53
Gehe zur Galerie
    <strong>04.11.2014: Luxus durch 399-€-Parkstrafen – nun spricht Mastermind</strong>:&nbsp;Jener Wiener Jurist, der die Strafenfirma "Zupf di" erfand, soll von den Einnahmen aus Besitzstörungsklagen im Luxus leben – <a data-li-document-ref="120068653" href="https://www.heute.at/s/luxus-durch-399-parkstrafen-nun-spricht-mastermind-120068653">jetzt packt er aus</a>.
    04.11.2014: Luxus durch 399-€-Parkstrafen – nun spricht Mastermind: Jener Wiener Jurist, der die Strafenfirma "Zupf di" erfand, soll von den Einnahmen aus Besitzstörungsklagen im Luxus leben – jetzt packt er aus.
    privat
    An der Unterhaltung teilnehmen