Wien

Nun spricht die Trans-Frau aus Wiener Damensauna

Hitzige Diskussionen löste der Besuch einer Trans-Frau in einer Wiener Damen-Sauna aus. Nun wird vermutet, dass dahinter ein Satire-Projekt steckt.

Bijan Tavassoli nennt sich selbst trans Frau. Das nahmen ihm in der Sauna nicht alle ab.
Bijan Tavassoli nennt sich selbst trans Frau. Das nahmen ihm in der Sauna nicht alle ab.
Screenshot Youtube

Der Damen-Saunarunde im Tröpferlbad Hermannbad in Wien-Neubau blieb kürzlich während des Saunierens der Mund offen stehen: Obwohl donnerstags sowohl Dampfbad als auch Sauna nur für Frauen reserviert sind, sass plötzlich eine etwas anders aussehende Person auf der heißen Holzbank: Bart und Penis ließen vermuten, dass es sich um einen Mann handelte.

Eine hitzige Debatte war die Folge. Während Neubaus Bezirkschef Markus Reiter (Grüne) keinen Grund für Aufregung sah ("Einrichtungen der Stadt und des Bezirks können von allen Menschen genutzt werden und sind auch für alle da"), zeigte sich der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp empört: "Eine Person mit Penis ist ein Mann und das bleibt auch so. Und ein Mann hat in einer Damensauna nichts verloren."

Person ist deutsche Politikerin

Mittlerweile ist auch klar, um wen es sich bei dem außergewöhnlichen Sauna-Gast gehandelt hat: Um Bijan Tavassoli, Mitglied der Hamburger Linkspartei. Aufgrund kontroverser Aktionen läuft dort ein Partei-Ausschlussverfahren gegen Tavassoli. In einem Interview mit einem deutschen Medium berichtet er bzw. sie nun die eigene Sicht der Dinge. Der Besuch habe im Zuge eines Wien-Besuchs stattgefunden.

"Als der Bademeister mich darauf hinwies, dass heute Frauensauna-Tag sei, zeigte ich ihm einfach meinen DGTI-Ausweis (Ersatzausweis für Transmenschen), in dem steht, dass ich eine Frau bin. Er hat sich den Ausweis genau angeguckt, mir das Ticket verkauft und mich dann hereingelassen", so Tavassoli gegenüber dem Portal "Pleiteticker.de".

Tavassoli gibt sich kämpferisch: "Wer mich nicht in die Damensauna lässt, den verklage ich!", sagte sie weiter. Eine Frauensauna müsse trans-inklusiv sein. Er erklärt: "Nur, weil ich einen Bart habe, heißt das nicht, dass ich ein Mann bin. Und was soll ein Mann überhaupt sein? Das biologische Geschlecht ist nur eine Konstruktion in unseren Köpfen, es ist Teil des Patriarchats."

Ist Tavassoli ein Satireprojekt?

Beobachter gehen bei Tavassoli, einer Person, die sich als "lesbische Transfrau mit Migrationshintergrund" definiert, von einem Satireprojekt bzw. gar von einem Troll aus, der die Trans-Bewegung verächtlich machen wolle. Scharfe Kritik übte auch Feministin Donna Krasniqi im Talk mit "Puls24".

Dort hält sie fest: "Die Aufregung ist auf jeden Fall berechtigt." Zunächst einmal wolle sie festhalten, "dass es sich bei der Person mit Penis und Bart um einen Mann gehandelt hat". Im weiteren Verlauf kritisiert sie einen Gesetzesentwurf in Deutschland, der jedem Bürger die Möglichkeit einräumt, sich als Frau zu definieren.

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