"Heute"-Umfrage

NR-Wahl: "Bin so angefressen, der hält sich für Gott"

Der Wahlkampf hat begonnen. Die Parteien und ihre Kandidaten kämpfen mit ihren Slogans um Wählerstimmen. Viel können die Wiener damit nicht anfangen.

Annika Fried
NR-Wahl: "Bin so angefressen, der hält sich für Gott"
Die Wiener über Wahlplakate und Spitzenkandidaten
heute.at

Am 29. September wählen wir unsere neue Bundesregierung. Bereits jetzt hängen in ganz Österreich die Wahlplakate mit den verschiedenen Slogans der Parteien. Eines der Sujets erntete heftige Kritik der Kirche. Was halten die Wiener von den Wahlplakaten und was sagen sie zu den Spitzenkandidaten? "Heute" hat in der Wiener Innenstadt nachgefragt.

"Fürchterlich"

Eines vorweg: Besonders sattelfest sind die Menschen in Österreich noch nicht, wenn es um die Namen der Spitzenkandidaten geht. Julius (70) ist davon überzeugt, dass die SPÖ den aktuellen Bundeskanzler stellt. Christine (77) weiß es besser: "Von der ÖVP ist der". Und wie heißt er? "Der Ni... der Hammer, na wie heißt er?" sagt sie ins "Heute"-Mikro.

Dass Karl Nehammer nicht nur Bundeskanzler, sondern auch Spitzenkandidat der ÖVP ist, kann uns nur Pia richtig beantworten. Sie weiß auch, von wem der Wahlplakat-Slogan "Euer Wille geschehe" ist. "Von Herbert Kickl" antwortet sie. Pia findet das Sujet "fürchterlich" und fügt hinzu: "Der hält sich gerade für Gott persönlich oder für Jesus oder irgend sowas“.

Fürchterlich, der hält sich gerade für Gott persönlich!
Pia
findet das Wahlplakat der FPÖ fürchterlich

"Das müsste aus der Bibel kommen"

Reiner (Name von der Redaktion geändert) glaubt, der Slogan komme von den NEOS, Julius (70) vermutet die Grünen dahinter. Wer für die FPÖ kandidiert, kann er nicht beantworten und den Namen der Spitzenkandidatin der NEOS verwechselt er mit "Silvia". Gemeint ist Beate Meinl-Reisinger.

Aber zurück zum Wahlplakat der Freiheitlichen: Leonard (22) hat das Plakat offensichtlich noch nie gesehen, er kennt den Spruch nur aus der Religion: "Ich glaub, das müsste aus der Bibel kommen oder?“ sagt er fragend in die Kamera.

Christine (77) kann uns zumindest ein paar Namen der Kandidaten nennen, ernst genommen fühlt sie sich jedoch von keiner Partei: "Ich bin schon so angefressen! Man wird als Österreicher überhaupt nicht mehr gefragt. Die machen, was sie wollen" erzählt sie uns.

Ich bin schon so angefressen, ich will überhaupt nichts mehr hören. Man wird als Österreicher überhaupt nicht mehr gefragt. Die machen, was sie wollen!
Christine, 77
reicht es schön langsam

Einer fällt besonders auf: Ein Passant tänzelt hinter Pia, während wir sie zu den Spitzenkandidaten befragen. Er bringt sie offensichtlich aus der Fassung und unterbricht sie immer wieder in ihren Sätzen, sie reagiert mit einem Schmunzeln. Als wir ihn danach auch befragen möchten, kann er nichts mit dem Thema Politik anfangen.

Ein bisschen Zeit bleibt noch, um sich mit der Materie zu befassen. Spätestens am 29. September sollte man dann aber wissen, welcher Partei man seine Stimme gibt.

Auf den Punkt gebracht

  • Der Wahlkampf hat begonnen, die Parteien und ihre Kandidaten kämpfen mit ihren Slogans um Wählerstimmen
  • "Heute" hat die Wiener gefragt, was sie von den Wahlplakaten und Spitzenkandidaten halten
AF
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