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Nordsee-Katastrophe: Schiff könnte noch Wochen brennen

Nach mehr als 24 Stunden ist der Brand auf dem Frachtschiff vor der niederländischen Insel Ameland noch immer nicht unter Kontrolle. 

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    Das Abschleppen der brennenden "Fremantle Highway" hat am Sonntag, den 30. Juli, begonnen.
    Das Abschleppen der brennenden "Fremantle Highway" hat am Sonntag, den 30. Juli, begonnen.
    JanSpoelstra.nl / ANP / picturedesk.com

    Vor der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland wird der Kampf gegen das Feuer auf einem Frachtschiff mit rund 3000 Autos fortgesetzt. Die Fremantle Highway war unterwegs von Bremerhaven nach Ägypten, als gegen Mitternacht rund 27 Kilometer nördlich der Wattenmeerinsel Ameland das Feuer ausbrach.

    Wie der Kapitän eines Rettungsbootes gegen über der "Rheinischen Post" berichtet, stürzten sich bei dem Brand sieben Crewmitglieder des Frachters aus 30 Metern Höhe ins Wasser. Einer von ihnen hatte nicht überlebt. Die sechs verletzten Überlebenden wurden von den Rettungsbooten an Land und anschließend ins Krankenhaus gebracht.

    Löschwasser birgt Gefahren 

    Die Küstenwache fürchtet, dass das Feuer noch Tage oder sogar Wochen dauern könnte. Nach Angaben der Küstenwache sei es gefährlich, das Feuer direkt zu löschen, da das Löschwasser das Schiff zum Kentern bringen könnte. Von dem brennenden Auto-Frachter ist nach Angaben der japanischen Reederei Kawasaki Kisen Kaisha zumindest großflächig kein Öl ausgetreten. 

    Wie lange die Bergung des Auto-Frachters Fremantle Highway andauern wird, ist ebenso noch unklar. Nach Angaben der Küstenwache wurden noch Spezialkräfte aus Rotterdam per Hubschrauber zum Löschen des Brands zu dem Frachter geflogen. Doch breitete sich das Feuer so rasch aus, dass sie nicht mehr an Bord konnten.

    Inzwischen hat das 18.500 Tonnen schwere Schiff Schlagseite. Laut dem Rundfunksender NOS gelang es einem Schlepper aber, ein Kabel an dem Frachtschiff zu befestigen, damit es nicht abdriftet und eine wichtige Schifffahrtsroute nach Deutschland blockiert.

    Solange das Schiff nicht stabilisiert sei, könnten die Löscharbeiten an Bord nicht beginnen, sagte die Sprecherin. Um jedes zusätzliche Risiko zu vermeiden, werde deshalb derzeit zur Abkühlung auch nur die Seite der "Fremantle Highway" mit Wasser besprüht, nicht aber das Deck.

    Frachter hat 3783 Autos geladen 

    Der brennende Autofrachter vor der holländischen Küste hat nach Angaben der Reederei mehr Autos an Bord als zunächst bekannt gewesen war. Der Frachter habe 3783 Autos geladen, teilte ein Sprecher der japanischen Reederei Kawasaki Kisen Kaisha am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Tokio mit.

    Die niederländische Küstenwache hatte zuvor von 2857 Autos gesprochen, davon 25 E-Autos. Der Frachter "Fremantle Highway" war in der Nacht zu Mittwoch in Brand geraten. Der Brandherd war nach ersten Informationen der Küstenwache möglicherweise die Batterie eines elektrischen Autos.

    Besitzer auch für Suezkanal-Blockade verantwortlich

    Der brennende Auto-Frachter Fremantle Highway gehört Shōei Kisen, eine der größten Reedereien der Welt. Das japanische Unternehmen besitzt rund 150 Schiffe und vermietet diese an andere Reedereien, unter anderem A. P. Moller-Maersk und Evergreen Marine.

    Bereits 2021 geriet Shōei Kisen in die Schlagzeilen mit ihrem Containerschiff Ever Given. Am 23. März geriet das 400 Meter lange Schiff in Ägypten im Suezkanal in einen Sandsturm und lief auf Grund. Es blieb quer im Kanal stecken und blockierte diesen während sechs Tagen.

    Mit einer großangelegten Bergungsaktion wurde das Schiff von Schleppern befreit. Der von der Blockade ausgelöste Stau belastete die weltweiten Lieferketten und kostete den Welthandel geschätzte neun Milliarden Dollar pro Tag. Das Unglück veranlasste die ägyptischen Behörden, mit der Verbreiterung und Vertiefung des südlichen Teils der Wasserstraße zu beginnen.

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      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View
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