Welt

Nordkoreaner schießen Rakete bis ins Weltall

Mit dem Raketentest hat das nordkoreanische Regime die Weltaufmerksamkeit auf sich gelenkt. Künftig könnten US-Stützpunkte in Reichweite liegen.

Teilen
Der Blick von der Rakete aus in Richtung Erde auf die Halbinsel Nordkoreas.
Der Blick von der Rakete aus in Richtung Erde auf die Halbinsel Nordkoreas.
STR / AFP / picturedesk.com

Nordkorea hat den Test einer ballistischen Mittelstreckenrakete bestätigt, die das US-Außengebiet Guam erreichen kann. Die amtliche Nachrichtenagentur KCNA erklärte am Montag, der Zweck des Tests sei die Überprüfung der Gesamtgenauigkeit der Rakete des Typs "Hwasong-12" gewesen. Die Nachrichtenagentur veröffentlichte Bilder, die die Rakete beim Aufsteigen zeigen sowie Luftaufnahmen, von denen es hieß, sie seien mit einer am Gefechtskopf der Rakete installierten Kamera aufgenommen worden. Die Echtheit der Fotos konnte zunächst nicht überprüft werden.

Es war der siebte Test in diesem Monat und möglicherweise das Ende eines selbsterklärten Moratoriums für Langstreckentests. Die südkoreanischen und japanischen Streitkräfte teilten am Sonntag mit, das Geschoss sei auf eine Flugbahn gelenkt worden, die offenbar Hoheitsgebiete von Nachbarn umgehen sollte. Es habe eine maximale Flughöhe von 2.000 Kilometern erreicht und sei 800 Kilometer weit geflogen, bevor es ins Meer stürzte. Den Daten zufolge handelte es sich um die stärkste Rakete, die Nordkorea seit 2017 getestet hat.

Dieses Foto soll den Raketenstart in Nordkorea zeigen. Eine unabhängige Überprüfung der Bilder ist so gut wie unmöglich.
Dieses Foto soll den Raketenstart in Nordkorea zeigen. Eine unabhängige Überprüfung der Bilder ist so gut wie unmöglich.
STR / AFP / picturedesk.com

Rakete kann US-Stützpunkt auf Guam erreichen

Nordkorea erklärte, die Rakete sei in einem steilen Winkel in Richtung von Gewässern vor der Ostküste des Landes abgefeuert worden, um eine Flugbahn über andere Staaten zu vermeiden. Nach Angaben eines US-Regierungsvertreters, der anonym bleiben wollte, plante die US-Regierung in den kommenden Tagen mit einem nicht näher beschriebenen Schritt Nordkorea zu demonstrieren, dass die USA sich der Sicherheit ihrer Verbündeten in der Region verpflichtet fühlten.

1/6
Gehe zur Galerie
    Die von Nordkorea getestete Rakete hat gemäß dem südkoreanischen Präsidenten gegen UNO-Resolutionen verstoßen: Ein Nachrichtensender in Seoul zeigt einen Raketenstart. (30. Januar 2022)
    Die von Nordkorea getestete Rakete hat gemäß dem südkoreanischen Präsidenten gegen UNO-Resolutionen verstoßen: Ein Nachrichtensender in Seoul zeigt einen Raketenstart. (30. Januar 2022)
    JUNG YEON-JE / AFP / picturedesk.com

    Der Beamte sagte, die US-Regierung sehe den Raketentest vom Sonntag als jüngsten Fall einer Reihe von Provokationen, die darauf abzielten, Sanktionserleichterungen durch die USA zu erwirken. Die Regierung von Präsident Joe Biden rief Nordkorea erneut zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf, machte jedoch deutlich, dass man direkte Führungstreffen wie den Gipfel zwischen Ex-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un nicht für konstruktiv halte.

    Maximale Reichweite von 4.500 Kilometern

    Südkorea und Japan verurteilten den Raketentest, der Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verletzte, die Nordkorea den Test ballistischer und nuklearer Waffen verbieten. Die getestete Rakete ist nuklearfähig und hat eine maximale Reichweite von 4.500 Kilometern. Dies würde ausreichen, um das US-Territorium Guam zu erreichen, wo die USA Militärstützpunkte unterhalten, von denen aus in der Vergangenheit bei Spannungen Militärflugzeuge zur koreanischen Halbinsel flogen.

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock
      Mehr zum Thema