Welt
Nordkorea bestreitet Folter von US-Studenten
Die nordkoreanische Regierung dementiert, für den Tod von Otto Warmbier verantwortlich zu sein. Man hätte sich an internationale Standards gehalten.
Erst am Donnerstag trug Familie Warmbier ihren in Nordkorea gefolterten Sohn zu Grabe. In Frieden ruhen, lässt man den US-Studenten nicht. Nur wenige Stunden nach seiner Beerdigung meldete sich das Regime in Nordkorea zu Wort: Wie die Nachrichtenagentur KCNA berichtet, bestreitet das Regime, "Warmbier während seiner Haftzeit brutal behandelt oder gefoltert zu haben". Nordkorea sei mit Warmbier gemäß nationalem Recht und internationalen Standards umgegangen.
Rückblick: Der erst 22-jährige US-Student war 2015 nach Nordkorea gereist, dort wurde er – weil er in einem Hotel ein Propaganda-Plakat eintfernt haben soll – verhaftet und zu 15 Jahren Haft mit Zwangsarbeit verurteilt worden.
Letzte Woche ließ Nordkorea Warmbier "aus humanitären Gründen" frei – bei seiner Ankunft in den USA war der US-Student aber bereits nicht mehr ansprechbar, er befand sich im Wachkoma.
Gefoltert in Haft
Laut US-Ärzten soll Warmbier während der Haft schwere Hirnverletzungen erlitten. Nur kurz nach seiner Rückkehr starb er im Kreise seiner Familie. Laut Angaben der nordkoreanischen Regierung sei Warmbier im Gefängnis an Botulismus, einer schweren Nahrungsmittelvergiftung, erkrankt. Nachdem der US-Student eine Schlaftablette eingenommen habe, sei er ins Wachkoma gefallen.
Die USA machen Nordkorea für Warmbiers Tod verantwortlich
US-Präsident Trump twitterte "Die Vereinigten Staaten verurteilen aufs Neue die Brutalität des nordkoreanischen Regimes, während wir dessen jüngstes Opfer betrauern", hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. (isa)